TET-1 Satellit

Der Kleinsatellit TET-1 wurde im Auftrag der DLR-Raumfahrtagentur vom den deutschen mittelständischen Firmen Kayser-Threde GmbH und Astro- und Feinwerktechnik Adlershof GmbH (kurz „Astrofein“) entwickelt und gebaut, wobei die Kayser-Threde GmbH als Projektleiter insbesondere für die Nutzlastintegration zuständig war. Der TET-Satellitenbus wurde von „Astrofein“ nach dem Vorbild von BIRD mit Unterstützung des DLR Institutes für Optische Sensorsysteme entwickelt. Er ist als sogenannter „Multimissionsbus“ konzipiert, wodurch er für weitere Kleinsatellitenmissionen, wie z. B. BIROS, nachnutzbar war und ist.

Der TET-1 startete am 22. Juli 2012 in den Erdorbit. Der Aufbau basiert auf seinem Vorgänger BIRD (Bi-Spectral Infra-Red Detection), dem ersten Orbiter in einer Kleinsatelliten-Mission zur Erfassung von Hochtemperaturereignissen.

TET-1
TET-1 vor der Erde.

Die Aufgabe von TET-1 war es zunächst, ein Jahr lang elf Experimente im Rahmen des Programms „On-Orbit-Verifikationen von neuen Techniken und Technologien“ (kurz OOV) durchzuführen. Forschungseinrichtungen und die Industrie konnten ihre Systeme auf TET-1 unter Weltraumbedingungen testen und verifizieren. So wurden unter anderem ein Lithium-Polymer-Batteriesystem, ein GPS-Empfänger und neuartige Solarzellen getestet. Nach dem erfolgreichen Abschluss der OOV-Mission wurde der Satellit in die Folgemission FireBIRD übernommen.

Die Hauptnutzlast von TET-1 ist das leistungsstarke Infrarotkamerasystem Hot Spot Recognition System (HSRS), mit dem der Satellit auch schon alleine als Waldbranddetektor erfolgreich war, vor dem Start von BIROS. So konnte er im heißen Sommer 2015 einen großen sowie mehrere kleine Brände im US-amerikanischen Oregon registrieren und vermessen. Im Oktober 2015 lieferte der DLR-Satellit genaue Bilder zu großflächigen Wald- und Moorbränden in Indonesien. Seit Juni 2016 fliegt er gemeinsam mit BIROS als FireBIRD-Konstellation.

Betrieb und Finanzierung

Betrieben und überwacht wird TET-1 (genau wie BIROS) vom Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen (German Space Operations Center, GSOC) mit seinen Antennenanlagen in Weilheim. Die Daten der Nutzlast werden im Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) am DLR-Standort in Neustrelitz empfangen, aufbereitet, archiviert und anschließend der Forschung zur Verfügung gestellt. Der Bau und Betrieb von TET-1 wurde aus Mitteln des DLR finanziert.