Effektive und nachhaltige Lärmminderung an bestehenden Flugzeugen
LU(FT)² 2030
Rund 40% der Bevölkerung fühlt sich laut einer Umfrage des Umwelt Bundesamtes durch Fluglärm belästigt. Deswegen ist es notwendig die Belastung durch Fluglärm in Zukunft möglichst effektiv in Grenzen zu halten. Doch welche Maßnahmen sind dabei sinnvoll und können vor allem zeitnah und möglichst kostengünstig und nachhaltig umgesetzt werden? Die Entwicklung und Etablierung komplett neuer und leiserer Flugzeuge nimmt Jahrzehnte in Anspruch. Die Projektbeteiligten des DLR-Projekts LU(FT)² 2030 konzentrieren sich deshalb sich bei dieser Frage auf leisere Flugzeugdesigns und auf Lärmminderungsmaßnahmen an bereits bestehenden Flugzeugen.
In bereits abgeschlossenen DLR-Projekten wie beispielsweise Low Noise ATRA (LNATRA) konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits mit quelllärmmindernden Technologien an einem konventionellen Flugzeug in realen Überflugversuchen zeigen, dass dieser Weg großes Potential aufweist. Und auch im Vorgängerprojekt SIAM (Schall-Immissions-Armes Mittelstreckenflugzeug) haben die Projektmitarbeitenden in einem aerodynamischen und akustischen Versuch im Niedergeschwindigkeitswindkanal Braunschweig (DNW-NWB) anhand eines neuen detaillierten Windkanalhalbmodells des A320 die Lärmminderungsmaßnahmen aus LNATRA nachvollzogen.
In LU(FT)² 2030 werden die Projektpartner nun auf den Ergebnissen aus LNATRA und SIAM aufbauen und ein solides virtuelles Fundament erstellen, auf dem schnell und kostengünstig neue Maßnahmen erprobt werden können. Dazu gehört:
LNATRA im Windkanal nachvollziehen. Dazu wird das A320-Windkanalmodell aus SIAM mit einem Triebwerkssimulator ausgestattet, das realistisch Schub und Schall innerhalb des Windkanals erzeugt
Hochgenaue virtuelle Simulation von Windkanal- und Überflugversuchen, um die Methoden zu etablieren und validieren
Bewertung von Flugzeugen unter Einbeziehung der realistischen Umgebung und des Flugverkehrs
Anwendung der virtuellen Fähigkeiten für neue und verbesserte Lärmminderungsmaßnahmen
Dadurch, dass die Projektbeteiligten in LU(FT)² 2030 die Lärmminderungseffekte auch hörbar machen können, sind sie in der Lage, neben der rein theoretischen Minderung von Schall, auch zuverlässige Aussagen darüber zu treffen, wie stark die Lärmbelastung für den Menschen durch die Lärmminderungsmaßnahmen tatsächlich verbessert wird.
Projekt
LU(FT)² 2030 - Leises Umwelt-Freundliches Transportflugzeug durch Fortschrittliche Technologiesimulation für 2030
Laufzeit
1/2024 - 12/2027
Partner
DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik (Leitung)
DLR-Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe