VIVID – Bewertung virtueller Absicherungsmethoden für autonome Fahrfunktionen mit Fokus auf Sensorik

© TU Ilmenau

Vernetztes und automatisiertes Fahren fordert das Testen der hochgradig voneinander abhängigen Fahr-, elektronischen Sensor- und Kommunikationsfunktionen heraus, allen voran Radar, Lidar und Kamera. Die stetig steigende Zahl an Sicherheitsanforderungen erfordert zuverlässige und effiziente Validierungsmethoden für das hochautomatisierte Fahren auf den Stufen 3 bis 5 (d. h. bedingte, hohe und vollständige Fahrautomatisierung).

Vivaldi hat sich mit dem japanischen DIVP (Driving Intelligent Validation Platform) Projekt zusammengefunden, um gemeinsam als Kollaboration VIVID (German Japan Joint Virtual Validation Methodology for Intelligent Driving Systems) Synergien ausschöpfen zu können. Die zentrale Frage lautet: „Wie sicher ist sicher genug?“ Das Hauptziel beider Projekte ist daher die Konzeption und Implementierung einer virtuellen Validierungswerkzeugkette, die von SiL- (Software-in-the-Loop) bis hin zu OTA/ViL-Methoden (Over-The-Air, Vehicle-in- the-Loop), die softwarebasierte Verkehrs- und Sensorsimulationen mit Ausbreitungsmodellierung und Over-the-Air-Hardware-in-the-Loop-Tests in virtuellen Umgebungen verbindet. Eine digitale szenariobasierte Teststrategie, die auf den physikalischen Prinzipien falsch positiver und falsch negativer Antworten aufbaut, ist der Schlüssel zur Kontrolle des ansonsten unendlichen Testparameterraums. Die Zwillingsprojekte führen relevantes Wissen aus großen ressortübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsansätzen zusammen und erweitern es erheblich, wodurch ein ganzheitlicher modularer Ansatz für die zukünftige Sicherheitsgewährleistung entsteht.

Basierend auf dem gemeinsamen Bestreben zielt VIVID darauf ab, eine Testwerkzeugkette zu etablieren, um durch die folgenden Forschungsziele zu bewerten, „wie sicher sicher genug ist“:

  1. Szenariobasierter Vergleich realer und virtueller Fahrtests, software- und hardwarebasierte Simulationen einschließlich physikalischer Sensoren, Wellenausbreitung und Umwelteinflüsse
  2. Identifizierung von sensorkritischen Bereichen wie Autobahnen, Mautstellen, Brücken oder Parkplätzen
  3. virtuelle Verifizierung und Validierung der installierten Systemleistung von Multisensorplattformen (Radar, Lidar, Kamera), einschließlich fortschrittlicher Sensormodelle und Co-Simulationsplattformen
  4. offene Schnittstellen mit weit verbreiteten Software- und Datenschnittstellen für eine sensortechnologie- und plattformunabhängige nachhaltige Nutzung und Wege zur globalen Standardisierung.

Das DLR bringt Expertise im Szenario-Design, in der Szenarienraumerkundung sowie in realen Tests vor Ort ein. Als Mitglied der Projekte VVM und SETLevel (und der früheren Projekte PEGASUS und EnableS3) bettet das DLR Vivaldi in die PEGASUS-Projektfamilie ein und legt Synergien durch das (Transferprojekt) TPX-Projekt frei, wie z.B. die Etablierung einer gemeinsamen Terminologie zwischen den Projektbeteiligten in Form eines Glossars.

Projektname:
VIVID - Virtuelle Validierungs-Toolkette für automatisiertes und vernetztes Fahren

Laufzeit:
10/2020 bis 09/2023

Projektvolumen:
3.700.000 € (vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert)

Dieses Projekt wird geleitet von der Abteilung:

Kontakt

Lennart Asbach

Abteilungsleiter
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrssystemtechnik
Verifikation und Validierung
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig