Verkehrssystem
Wir betrachten die technischen und betrieblichen Aspekte des Verkehrssystems in ihrer Gesamtheit und erforschen ihre Wechselwirkungen – auch mit den Menschen, die das System nutzen und betreiben.
Das Verkehrssystem umfasst eine Vielzahl von Verkehrsmitteln, Akteuren und Technologien. Am Institut für Verkehrssystemtechnik betrachten wir die technischen und betrieblichen Aspekte in ihrer Gesamtheit und erforschen ihre Wechselwirkungen – auch mit den Menschen, die das System nutzen und betreiben. Wie können wir den automatisierten Busverkehr am Bahnhof zuverlässig mit einem automatisierten Schienenverkehr verknüpfen? Wie sorgen wir dafür, dass Fahrradfahrende und automatisierte Fahrzeuge sicher interagieren und störungsfrei vorankommen? Wie können wir Menschen beim Finden einer optimalen Reiseroute unterstützen und wie sieht ein robuster Betrieb aus, der sie sicher zum Ziel bringt? Dies sind nur einige der Fragen, zu denen unsere Forschenden Antworten entwickeln.
Bei seiner technologieorientierten und mensch-zentrierten Erforschung des Verkehrssystems trägt das Institut für Verkehrssystemtechnik sowohl den Anforderungen der Nutzenden als auch der Betreibenden Rechnung. Mit der Entwicklung neuartiger Konzepte und Ansätze für bedarfs- und adressatengerechte technologische Lösungen, Mensch-Technik-Schnittstellen sowie der Analyse der erforderlichen Informationsströme unterstützen wir Planung und Betrieb von intermodalen Gesamtsystemen. Außerdem liefern wir die Grundlage für deren technische und betriebliche Validierung und Verifizierung.
Ein wichtiges Handwerkszeug bei der Anforderungsanalyse, Entwicklung und Bewertung von Verkehrstechnologien ist die Verkehrssimulation. Dafür nutzen unsere Forschenden das vom Institut entwickelte Open Source Programm SUMO, das die detaillierte und mikroskopische Simulation von Technologie- und Einführungsszenarien ermöglicht. Die Simulationsumgebung wird hierzu methodisch stetig erweitert, mit verkehrstechnischen Funktionen gekoppelt sowie in Datenräume der realen Welt integriert.
Ein zentrales Ziel im Straßen- und Schienenverkehr ist die Sicherung einer hohen Qualität des Verkehrsflusses oder des Betriebsablaufes, was sich nicht zuletzt in geringen und robusten Reisezeiten für alle Verkehrsteilnehmenden niederschlägt. Das Institut arbeitet hierzu eng mit Verkehrsunternehmen, Infrastrukturbetreibern und Kommunen zusammen. Mit unseren Arbeiten unterstützen wir auch bei der Verkehrs- und Infrastrukturdatenerfassung. In Braunschweig binden wir hierzu mit dem Testfeld Niedersachsen die institutseigene Infrastruktur in unsere Forschung mit ein. Im Schienenverkehr analysieren wir die Kapazitäten im Netz und stimmen hierauf intermodale Betriebskonzepte ab.
Unsere Forschung ist mensch-zentriert und adressatengerecht. Wir richten sie an den Bedürfnissen der Menschen aus, die wir in vielen Projekten bereits in frühen Entwicklungs- und Forschungsphasen mit einbeziehen. Bei Studien, Workshops und Umfragen erarbeiten wir gemeinsam Konzepte, überprüfen unsere Ideen und geben allen Interessengruppen eine Stimme.
Bei intermodalen Knoten, wie Flughäfen, Bahnhöfen oder Haltestellen, stehen Digitalisierung und Klimaneutralität im Fokus. Hierfür erforschen und optimieren unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler technische Anlagen und Prozesse zur Verknüpfung aller Verkehrsmittel. Unser Ziel ist die Steigerung der Sicherheit, Planbarkeit und Effizienz von Prozessen für die Mobilität der Passagiere und den Transport von Gütern.