Projekt HALI_Berlin macht Einsatzfahrzeugen den Weg frei
Krankenwagen retten Leben – vor allem, wenn sie schnell am Unfallort sind. Damit dies aber sichergestellt ist, muss sich das Fahrzeug ohne Hindernisse und sicher durch den Verkehr bewegen können. Besonders das Überqueren von Kreuzungen mit Blaulicht kostet aber oft Zeit und ist eine Hauptunfallursache.
Dafür wird ein spezielles Empfangs-Modem weiterentwickelt, so dass es in Fahrzeugen eingebaut den kryptographisch geschützten Navigationsdienst GALILEO-PRS nutzen kann. Der PRS-Navigationsdienst (PRS = Public Regulated Service) steht ausschließlich behördlichen und von Behörden autorisierten Nutzern zur Verfügung. Er ist durch eine leistungsstarke Verschlüsselung vor Missbrauch (Spoofing) geschützt. Darüber hinaus erschwert GALILEO PRS durch die Verwendung unterschiedlicher Frequenzen auch die Unterbrechung oder Überdeckung der Navigationssignale durch eine Störquelle (Jamming) und kann in schwierigen Umgebungen wie Häuserschluchten die genaue Position des Wagens bestimmen.
Ampelschaltung wird angepasst
Auf einem zentralen HALI-Server findet dann eine Kopplung von Ortung, Einsatzort und Verkehrslage statt. Mit diesen ermittelten Daten können die Schaltungen der nächstgelegenen Ampeln punktgenau angepasst werden, so dass der übrige Verkehr die Straßen abhängig von der Einsatzroute räumen und anschließend Einsatzfahrzeuge die Kreuzung sicher, schnell und effizient überqueren können.
Erprobung auf der Straße
Im Berliner Stadtteil Moabit werden die Wissenschaftler ihr Projekt erproben und demonstrieren. Dort sind viele Einsatzfahrzeuge auf Straßen mit hoher Verkehrsbelastung unterwegs. Dabei wird auch evaluiert, welchen Einfluss der Versuchsaufbau auf Unfallzahlen und Verkehrsfluss hat.