Landwirtschaft

Riedellandschaft
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EUSI / DLR

Etwa 45% der Gesamtfläche Bayerns wird für die landwirtschaftliche Produktion genutzt. Auf etwa zwei Dritteln, über zwei Millionen Hektar, werden hauptsächlich Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Raps, Kartoffeln und Zuckerrüben kultiviert. In ausgewählten Regionen spielt der Wein- und Gartenbau, sowie die Kultivierung von Hopfen eine wichtige Rolle. Der Rest wird als Grünland genutzt.

Die Landwirtschaft ist in besonderem Maß von Klimaveränderungen betroffen. Extremereignisse wie Dürren, Hitzewellen, Hagel und Starkregen führen zur Ertragsminderung oder gar -ausfällen, wie zum Beispiel im Jahr 2018. Es wird erwartet, dass solche Ereignisse häufiger werden. Auch  Veränderungen der Temperatur- und Niederschlagsverteilung beeinflussen, insbesondere im Wein- und Gartenbau, Qualität und Ertrag. Klimasimulationen prognostizieren, dass die Niederschläge im  Norden Bayerns ab- und im Alpenvorland zunehmen werden. In Summe ergeben sich für Bayerns Landwirtschaft enorme Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Wasserverfügbarkeit und zu der zu erwartenden Extreme. Adaptionsstrategien für eine nachhaltige und resiliente Landwirtschaft müssen dabei nicht nur die Ernährungssicherheit adressieren; Art und Weise der landwirtschaftlichen Produktion beeinflussen darüber hinaus maßgeblich die Biodiversität, den Bodenerhalt und den Erhalt der Kulturlandschaft.

Um Klimaanpassungsmaßnahmen in der Landwirtschaft zu unterstützen, werden in EO4CAM Erdbeobachtungsprodukte entwickelt, erprobt und optimiert. So werden Feldfrüchte und Fruchtfolgen kartiert, Nutzungsänderungen über zurückliegende Zeiträume analysiert und Ernte-, Mahd- und Pflüge-Zeitpunkte detektiert. Darüber hinaus werden Ertragsprognosen entwickelt und der Einfluss von Hecken und Blühstreifen auf den Ertrag und die Biodiversität modelliert. Weiterhin wird die Bodenerosion und die Entwicklung des Bodenwasserhaushalts untersucht.

Der Dialog mit Landesbehörden, der Privatwirtschaft und Bauernverbänden sowie die Arbeit an definierten Pilotregionen gewährleistet, dass die Arbeiten Informationen liefern, die auf den tatsächlichen Bedarf der Nutzer zugeschnitten sind.