TUHH Wissenschaftler erhält Curt-Bartsch-Preis für beste Dissertation 2023
Der Schiffbauingenieur Dr. Dag Feder hat den Curt-Bartsch-Preis 2023 für die beste Doktorarbeit in der Schiffshydrodynamik erhalten. Der Preis wurde auf der Hauptversammlung der Schiffbautechnischen Gesellschaft (STG) im November 2023 in Bremen verliehen und ist mit 5.000 Euro dotiert.
Über Turbulenz und Instabilitäten in nachlaufenden Wirbeln an Schiffen
Das bekannteste Beispiel für Spitzenwirbel sind wohl sogenannte Kondensstreifen am Himmel. Bei näherer Betrachtung werden hier zwei wesentliche Punkte deutlich: Wirbel sind unglaublich langlebig und sie neigen zu instabilem Verhalten, z.B. zu Schwankungen in Querrichtung. Bei Flugzeugen liegt der Schwerpunkt eher auf der Wirbelentwicklung weit entfernt, z. B. bei der Frage nach sicheren Abständen zwischen Flugzeugen. Anders verhält es sich im Schiffbau, wo der Fokus auf dem Bereich der Entstehung liegt, z.B. bei der Frage nach (kavitierenden) Propeller-Spitzenwirbeln oder dem Einfluss von Wirbeln auf das Nachstromfeld.
An diesem Punkt setzt die Doktorarbeit von Dag Feder an. Ausgehend von offenen Fragen aus einem NATO-Forschungsprojekt untersucht er in seiner Dissertation die nachlaufenden Wirbel an einem driftenden Schiffsrumpf mit Hilfe turbulenzauflösender Simulationen. Dabei werden Ähnlichkeiten und Unterschiede zur Entwicklung von Wirbeln im Fernfeld herausgearbeitet. Dazu gehören das Auftreten und die Wechselwirkung von Instabilitäten und Turbulenz sowie die Ausbildung hoher Geschwindigkeiten im Wirbelkern. Die grundlegenden Erkenntnisse können z. B. zu einem besseren Verständnis der Entwicklung und Bewertung von Bilge-Wirbeln, die sich von völligen Schiffen ablösen, oder von Propellerspitzenwirbeln im Anfangsstadium beitragen. Die Forschung wurde von Prof. Dr.-Ing. Moustafa Abdel-Maksoud am Institut für Fluiddynamik und Schiffstheorie der TUHH betreut.