MISSION
Projektlaufzeit: Januar 2023 - Juni 2027
Der Seeverkehr macht über 80 % des Welthandels aus. Die EU beherbergt dabei die größte Schiffsflotte der Welt. Die europäische Schifffahrtsindustrie steht jedoch oft vor der Herausforderung, dass Schiffe bei Ankunft einen überfüllten Hafen vorfinden und die Anweisung erhalten, entweder außerhalb des Hafens zu warten oder zu ankern, bis Hafendienste und ein Liegeplatz verfügbar sind. Die meisten Häfen bedienen die Schiffe nach dem Windhundprinzip, was zu Ineffizienz und negativen Umweltauswirkungen führt. Darüber hinaus führt dies zu einer unausgewogenen Auslastung der Hafenressourcen mit hohen Spitzenwerten, die zu schweren Überlastungen und Staus führen, die sich auf die gesamte Branche auswirken.
Die Verbesserung der Effizienz und Sicherheit des Schiffsbetriebs beim Ein- und Auslaufen aus Häfen wird enorme Auswirkungen auf den europäischen Seeverkehrssektor haben, die sich in wirtschaftlichen Gewinnen für die beteiligten Akteure (z.B. Hafenbehörden, Reedereien, Terminaleigentümer und -betreiber usw.) und die Umwelt niederschlagen werden. Die Verkürzung der Wartezeit von Schiffen in Häfen und Hafengebieten, die Beschleunigung ihres Betriebs und die damit verbundene Verringerung ihres Treibstoffverbrauchs werden die Treibhausgasemissionen reduzieren und erhebliche Vorteile für die Gesundheit und Lebensqualität der Gemeinden in Hafennähe mit sich bringen.
Das MISSION-Projekt zielt darauf ab, wichtige Informationen zu Zeitstempeln zu digitalisieren und sie in Echtzeit für die Akteure im maritimen Sektor verfügbar zu machen, um die Effizienz und Sicherheit im Seeverkehr zu verbessern und die Gesundheit der Menschen zu schützen, indem der Hafenverkehr, die damit verbundenen Kosten und die Treibhausgasemissionen verringert werden. Das Ergebnis des Projekts wird nicht nur ein neues Softwaresystem für die Schifffahrtsbranche sein, sondern eine Integration und Erweiterung bestehender Systeme mit Just-in-Time-Hafenanlauffunktionen, damit die Beteiligten effektiv miteinander kommunizieren können. Die Forschenden gehen davon aus, dass dadurch der Treibstoffverbrauch auf der gesamten Reise und beim Anlaufen des Hafens einschließlich der Landseite um bis zu 23 % gesenkt werden kann. MISSION bündelt dabei die Expertise von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und der maritimen Industrie.
Kontakt
Dr. Marco Klein