Technologien für das Luftverteidigungssystem der Zukunft
WingMates
Wie gut ist die europäische Luftverteidigung und wie können wir sie verbessern? Um dies bewerten zu können und neue Technologien zu entwickeln, benötigt das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) und das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) die Expertise von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Maßgabe der Regierung: Die Forschung des DLR soll die Fähigkeit der Bundeswehr zur Analyse und Bewertung militärischer Fluggeräte sicherstellen und ausbauen.
Die Luftverteidigung der Zukunft wird immer komplexer. Mit den veränderten Bedrohungsszenarien haben sich auch die Missionsarten und die Anforderungen an militärische Fluggeräte geändert. Die Luftstreitkräfte in Europa müssen in absehbarer Zeit ihre Flugzeugflotten erneuern oder ersetzen. Das schließt die Modernisierung bestehender Waffensysteme wie zum beispiel dem Eurofighter ein sowie mittelfristig dessen Ersatz im Rahmen des deutsch-französisch-spanischen Gemeinschaftsprogramms Next Generation Weapon System (NGWS), dessen Ziel es auch ist, Lösungen für ein zukünftiges Luftverteidigungssystem zu finden. Das DLR-Projekt WingMates und die Ergebnisse aus den Vorgängerprojekten Mephisto und Diabolo tragen wesentlich dazu bei, wissenschaftliche Verfahren und Prozesse weiterzuentwickeln, damit das Bundesministerium mit dieser Expertise das Potenzial zukünftiger Plattformen – etwa eine Kombination verschiedener fliegender Einheiten, die innerhalb eines Verteidigungssystems optimal miteinander agieren - untersuchen und beurteilen kann.
Die Projektziele sind:
Entwurf, Analyse und Bewertung von mehreren Luftfahrzeugen innerhalb eines Luftverteidigungsverbands.
Entwicklung von Entwurfs-, Analyse- und Bewertungsverfahren für Studien, wie sich der Entwurf der Plattformen ändert, wenn Fähigkeiten von der einen auf die andere Plattform verschoben werden.
Automatisierung der Entwicklungsumgebung für Entwurf, Analyse und Bewertung militärischer Konfigurationen innerhalb der vom DLR entwickelten Forschungssoftware RCE.
Verbesserung der Vorhersagefähigkeit in den Bereichen der Flugphysik, Antriebe, Signaturen, Struktur und Aeroelastik sowie ein verbessertes Verständnis physikalischer Wirkprinzipien.
Verbessertes Verständnis über die Wechselwirkung von Disziplinen und Technologien, der Systeme und Entwurfsregeln mit Hilfe hochgenauer experimenteller Untersuchungen und der numerischen Simulation.
Die Beiträge des Instituts für Aerodynamik und Strömungstechnik in Braunschweig und Göttingen beziehen sich auf die Entwicklung numerischer und experimenteller Methoden, den aerodynamischen Entwurf und die aerodynamische Optimierung, experimentelle und numerische Konfigurationsanalyse und -bewertung, transsonische Triebwerkseinläufe, Schubvektorsteuerung, Waffenschacht-Aerodynamik, aktive Strömungssteuerung, Aeroakustik und Signaturen sowie Untersuchungen zur Anwendung von CFD für die Zulassung von Komponenten für militärische Flugzeuge.
Projekt
WingMates - Entwicklung von Plattformen und Technologien als Beitrag für ein zukünftiges Luftverteidigungssystem
Laufzeit
1/2024 - 12/2027
Partner
Airbus Defence and Space
MTU Aero Engines
Universität der Bundeswehr München
DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik (Leitung)
DLR-Institut für Aeroelastik
DLR-Institut für Antriebstechnik
DLR-Institut für Flugsystemtechnik
DLR-Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme
DLR-Institut für Methodik der Fernerkundung
DLR-Institut für Softwaretechnologien
DLR-Institut für Systemarchitekturen in der Luftfahrt
DLR-Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik