HavenZuG – Schäden am Gleis effizient vorbeugen

Hafenbahnen stellen in deutschen See- und Binnenhäfen den Transport von Gütern sicher. Um jederzeit vollständig einsatzbereit zu sein, müssen ihre Gleise zuverlässig und kostengünstig vor Schäden bewahrt werden. Die Lösung dafür ist eine kontinuierliche Zustandsüberwachung und eine darauf aufbauende vorbeugende Instandhaltung.

Ziel des Projekts HavenZuG ist die prototypische Implementierung, Erprobung und Weiterentwicklung der eingebetteten Zustandsüberwachung für Hafenbahnen im operativen Rangierbetrieb. Diese soll etablierte Verfahren der Zustandsüberwachung, wie Gleisbegehungen, ergänzen.  Aufgrund der Datenerhebung im Regelbetrieb sind dadurch keine zusätzlichen Fahrten oder sonstigen Einschränkungen des Betriebes erforderlich. Zum Abschluss des Projektes sollen die erforderlichen Daten, Informationen und Erfahrungen vorliegen, um den Einsatz solcher Systeme auf deutschen Hafenbahnen bewerten zu können.

Im Projekt wird das Gesamtsystem, bestehend aus Multi-Sensor-Systemen auf den Rangierfahrzeugen sowie einem Hintergrundsystem zur automatischen Datenanalyse und Informationsbereitstellung, prototypisch aufgebaut und in den Häfen Hamburg und Braunschweig erprobt. Die erhobenen Messdaten sind die Grundlage für die Entwicklung von KI-basierten Analyseverfahren für die Detektion und Diagnose von Fehlzuständen der Schieneninfrastruktur.

Das Institut für Verkehrssystemtechnik ist für die Konzeption, Erstellung und Inbetriebnahme des Multi-Sensor-Systems und der damit verbundenen Datenerhebung verantwortlich. Weiterhin werden Datenanalyseverfahren zur frühzeitigen Erkennung verschiedener Fehlzustände der Gleisinfrastruktur anhand der Sensordaten entwickelt. Das Institut ist darüber hinaus für die Analyse von Bilddaten zur Gewinnung von Zustands- und Positionsinformationen zuständig. Aufbauend auf der hochgenauen digitalen Karte der Gleisinfrastruktur wird für die Anlagenverantwortlichen eine interaktive Visualisierung der gewonnen Zustandsinformationen per Webbrowser erarbeitet.

Stärke der Fahrzeugreaktionen im Braunschweiger Hafen mit Auffälligkeiten im Bereich der Kohleverladung (A), der Schüttgutverladung (B) und einem sehr stark belasteten zentralen Streckenabschnitt (C).

Laufzeit:
09/2018 bis 11/2021

Projektvolumen:
1.344.436,12 €

Auftraggeber:
BMVI / Projektträger TÜV Rheinland

Weitere Links:

Dieses Projekt wird geleitet von der Abteilung:

Kontakt

Dr. Sascha Knake-Langhorst

Abteilungsleiter
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrssystemtechnik
Informationsgewinnung und Modellierung
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig