DLR Forschungsprojekt „Live-Lage“
von links: Dr. Christoph Kölbl (DLR-TP), Dr. Frank Duschek (DLR-TP), Dr. Steven Bayer (DLR-OS), Dr. Martin Hellmann (DLR Programmkoordination Sicherheit), Stefan Kern (DLR-FL.), Thomas Kraft (DLR-OS)
Im Forschungsprojekt „Live-Lage” entwickelt das DLR-Institut für Optische Sensorsysteme in Kooperation mit der Feuerwehr Duisburg ein neuartiges Konzept zur schnellen Aufklärung von Großschadens- und Katastrophenlagen. Dazu wird in den kommenden drei Jahren das optische Aufklärungssystem „MACS-Alpha“ für den Einsatz in einem unbemannten Fluggerät (UAV) der Feuerwehr entwickelt. Ein Projektziel ist die Stationierung eines schnell fliegenden UAV auf dem Gelände der Feuer- und Rettungswache 1 in Duisburg. Im Einsatzfall soll das Fluggerät automatisch zur Einsatzstelle fliegen und Luftbilder in Echtzeit an die Leitstelle und Einsatzführung übertragen, wo sie zu einer Karte des gesamten Einsatzgebiets zusammengeführt werden. Anders als die bisher verwendete Videotechnik ermöglicht das so erzeugte Lagebild die Bewertung der gesamten Situation an der Einsatzstelle. So ist eine schnelle Bewertung der Gesamtlage möglich - noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte. Ziel ist es, dass nach Abschluß des Projektes das entwickelte Gesamtkonzept durch Feuerwehren operativ umgesetzt werden kann. „Live-Lage“ wird im Rahmen der DLR Sicherheitsforschung gefördert.
Der Erstflug des Testsystems aus Kamera und Fluggerät in Duisburg wurde vor einer Woche erfolgreich durchgeführt. Es erfolgte die Aufnahme von Luftbildern einer Brandsimulation und eine exemplarische Lagebilderstellung. Derzeit werden weitere Systemtests und Analysen durchgeführt. Zum sicheren Betrieb des Gesamtsystems ist das Projekt City-ATM des DLR-Instituts für Flugführung in Braunschweig eingebunden, in dem ein Konzept zur Integration von neuen Luftraumteilnehmern in den unkontrollierten Luftraum erarbeitet wird. Die nächsten Schritte im Projekt „Live-Lage“ sind die Implementierung der Liveübertragung des Lagebildes an die Leitstelle und Einsatzführung sowie die Integration einer neuartigen Thermalkamera.
Das Projekt Live-Lage des DLR-Instituts für Optische Sensorsysteme wird gemeinsam mit den Projekten City-ATM des DLR-Instituts für Flugführung in Braunschweig und „LASOG“ - Laserbasiertes Gefahrstoffdetektionssystem zur Ferndiagnose bei Gefahrgut-Einsätzen der Feuerwehr des DLR-Instituts für Technische Physik vom 28.05. bis zum 30.05.2018 auf der Jahresfachtagung der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. (VFDB) vorgestellt.
Sicherheitsforschung im DLR
In der Sicherheitsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und des Verkehrs. Insgesamt mehr als zwanzig DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer sicherheitsrelevanten Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.