11. März 2019

DLR-Forscher bei den Drohnen- und Digitalisierungsfachtagen am Flughafen Altenburg-Nobitz

Im Dezember 2018 trafen sich Experten, Entwickler und mögliche Nutzer unbemannter Flugsysteme (UAV) bei den Drohnen- und Digitalisierungsfachtagen am Flughafen Altenburg-Nobitz, in der Nähe von Leipzig. Die Teilnehmer konnten Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten von UAV-Systemen kennenlernen, sich darüber austauschen und Kontakte knüpfen.

Die beiden DLR-Wissenschaftler Dr. Christoph Kölbl vom Institut für Technische Physik in Lampoldshausen und Sebastian Iff vom Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme aus Oberpfaffenhofen präsentierten ihre Forschungsarbeiten über ein drohnengestütztes, laserbasiertes Ferndetektionssystem zur Aufspürung, Klassifizierung und Identifizierung freigesetzter chemischer und biologischer Gefahrstoffe (CBE) sowie zur Nutzung von Mikrowellensensoren in der Landwirtschaft, im Katastrophenschutz, zur Landminendetektion sowie zur Drohnendetektion und -abwehr. „Unser UAV-System ‚LUCS‘ zur Erkennung von CBE-Gefahrstoffen wiegt gerade mal 6,5 Kilogramm.“ erklärt Kölbl. „LUCS“ steht für “Laser based UAV Classification System” und hat seine Fähigkeiten bereits unter Beweis gestellt, wie die erfolgreichen Messergebnisse einer automatischen Klassifizierung pulverförmiger Stoffe zeigen. Das System, das auf der Spektroskopie laserinduzierter Fluoreszenz basiert, arbeitet diskret und auch unter realistischen Umgebungsbedingungen, bei Tageslicht und vor natürlichem Hintergrund.

Bei Unfällen, Naturkatastrophen oder vorsätzlicher Freisetzung von Gefahrstoffen können UAV-getragene Ferndetektionssysteme helfen, schneller und gezielter als bisher geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. Der große Vorteil liegt in der Gefahrstofferkennung aus einer sicheren Entfernung von über zehn Metern, so dass kein direkter Kontakt mehr zum Gefahrstoff durch eine Probennahme notwendig ist. Unter Bezugnahme auf geo-referenzierte Luftaufnahmen lassen sich Gefahrstoffquellen in Echtzeit aufspüren und zuverlässig beseitigen. „Unser nächstes Ziel ist, kompakter und noch sensitiver werden, um das Einsatzspektrum auch auf die Detektion von Gasen erweitern zu können.“, so Kölbl.

Die Drohnen- und Digitalisierungsfachtage sprechen nicht nur Wirtschaft und Wissenschaft an, sondern insbesondere auch Kommunen, Behörden, Hilfsorganisationen, Feuerwehr und die Polizei. Themen sind neben einem sicheren und vorschriftsmäßigen Drohnenbetrieb die mögliche Nutzung der Digitalisierung zur Erweiterung der Informations- und Flugsicherheit sowie zur Abwehr illegal eingesetzter Geräte und der Einsatz von Drohnen bei Naturkatastrophen oder Terroranschlägen.

Die DLR-Forscher Dr. Christoph Kölbl vom Institut für Technische Physik, Sebastian Iff vom Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme und Dr.-Ing. Christian Eschmann von der DLR-Programmstrategie Luftfahrt (von links) präsentieren bei den Drohnen- und Digitalisierungsfachtagen unter anderem das drohnengestützte, laserbasierte Gefahrstoffdetektionssystem LUCS (Laser based UAV Classification System).