Testposition P4.2

ESA-Prüfstand P4
Der Höhensimulationsprüfstand P4 (im Vordergrund) – eine komplexe Prüfstandsanlage für Tests von Oberstufentriebwerken.
Credit:

DLR (CC-BY 3.0).

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Anwendungsgebiet

  • Prüfstand für Oberstufentriebwerke mit lagerfähigen Treibstoffen
  • Höhensimulation für Oberstufentriebwerke
  • Weiterentwicklung von Oberstufentriebwerken

Treibstoffe

Massenstrom

Monomethylhydrazin

2,9 Kilogramm pro Sekunde

Distickstofftetroxid

6,3 Kilogramm pro Sekunde

Qualifizierte Triebwerke

Am P4.2 wurde das Oberstufentriebwerk Aestus getestet. Das Triebwerk liefert einen Schub von circa 27,5 Kilonewton und wird mit Distickstofftetroxid (N2O4) als Oxidator und Mono-Methyl Hydrazin (MMH) als Brennstoff betrieben. 2008 startete zum ersten Mal eine Ariane-5-ES-Rakete mit einem in Lampoldshausen getesteten Aestus-Triebwerk in Richtung Internationaler Raumstation ISS. An Board der unbemannte Raumfrachter Automated Transfer Vehicle (ATV). Dieser europäische Raumtransporter brachte rund 20 Tonnen auf die Waage: ein echtes Schwergewicht.

Die letzte Mission für das Aestus-Triebwerk beinhaltete vier Galileo-Satelliten, die jeweils 700 Kilogramm wiegen. Damit das Aussetzen der Satelliten reibungslos funktioniert, wurde das Aestus-Triebwerk rund drei Jahre vor dem Start mit insgesamt acht Zündtests sowie mit einem Langzeitversuch, gefolgt von einer Wiederzündung, für den Flug abgenommen. Da für die Galileo-Mission das Triebwerk neu produziert wurde, sicherte eine sogenannte „Ariane Research and Technology Accompaniment" (ARTA)-Kampagne diese Flugabnahme ab. Dafür durchlief ein baugleiches Triebwerk insgesamt 115 Zündtests sowie ein Testprofil mit einem langen Heißlauf und – nach einer simulierten antriebslosen Freiflugphase – einer kurzen Wiederzündung. Zum Schluss folgten noch vier weitere Langzeitversuche mit jeweils vier Wiederzündungen.