BECOM

Laufzeit: 1.6.2022 - 31.5.2026

Der Luftverkehr trägt zu etwa 3,5 % des gesamten anthropogenen Klimawandels bei. Annähernd zwei Drittel der Klimawirkung der Luftfahrt wird dabei von Nicht-CO2-Klimaeffekten verursacht, zu denen physikalische Prozesse (Wolkenbildung) und chemische Reaktionen (u.a. Ozonproduktion) zählen.

Einer der offensichtlichsten und bedeutendsten Nicht-CO2 Effekte ist die Bildung von sichtbaren Kondensstreifen, die in eisübersättigten Regionen zu langlebigen Kondenstreifen-Zirren heranwachsen können. Die vorliegenden meteorologischen Umgebungsbedingungen (insbesondere Temperatur und Feuchte) bestimmen dabei maßgeblich die atmosphärische Lebensdauer von Kondensstreifen. Je nach Strahlungsbedingungen (Sonnenstand, Helligkeit des Untergrunds sowie andere Wolken) können Kondensstreifen wärmend oder kühlend wirken, da sie sowohl Solarstrahlung in den Weltraum zurückstreuen und damit kühlen, als auch Strahlung, die von der Erdoberfläche abgestrahlt wird, in der Atmosphäre halten. Je nach Flugzeugtyp, Flugregion, Höhe, Tageszeit und aktuellem Wetter kann sich die Klimawirkung eines Kondensstreifen somit stark unterscheiden. Über den Globus sowie Tag und Nacht gemittelt führen Kondensstreifen-Zirren allerdings zu einer deutlichen Erwärmung der Atmosphäre.

Die starke wetterbedingte Variabilität der Klimawirkung einzelner Kondensstreifen erschwert die Formulierung von politischen Maßnahmen zu deren Reduktion. Im EU finanzierten Projektes BeCoM (Better Contrail Mitigation) gilt es deshalb die Unsicherheiten bei der Vorhersage langlebiger Kondensstreifen und ihrer wetterabhängigen Klimawirkung zu reduzieren. Die Aufgabe des DLR Institutes für Luftverkehr ist es dabei, effiziente Maßnahmen zur Reduktion der Klimawirkung von Kondensstreifen zu erproben und Konzepte zu entwickeln, wie diese in politische Maßnahmen überführt werden können.

Kontakt

Dr. Alexander Lau

Abteilungsleiter (komm.)
DLR-Institut für Luftverkehr
Flugbetriebskonzepte
Blohmstraße 20, 21079 Hamburg

Franziska Bietke

Institutskommunikation
DLR-Institut für Luftverkehr
Blohmstraße 20, 21079 Hamburg
Tel: +49 40 2489641-209