16. Juli 2024

Klimaoptimierte Flugplanung: DLR-Institut für Luftverkehr auf der ICRAT 2024

Präsentation von Forschungsergebnissen zur Reduzierung der Klimawirkung des Luftverkehrs auf der International Conference on Research in Air Transportation (ICRAT) 2024
Das Institut für Luftverkehr des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellte auf der ICRAT 2024 in Singapur den Stand zweier Doktorarbeiten vor, die sich mit der Reduzierung der Klimawirkung im Luftverkehr durch kurz- bis mittelfristig umsetzbare operationelle Maßnahmen beschäftigen. Von links: Maximilian Mendiguchía Meuser und Zarah Lea Zengerling (DLR-Institut für Luftverkehr).
  • Durchführung von Simulationen, die zeigen, wie eine Anpassung der Luftraumstruktur die klimaoptimierte Flugplanung unterstützt
  • Vergleich verschiedener operationeller Maßnahmen zur Reduktion von CO2- und Nicht-CO2-Effekten des Luftverkehrs
  • Förderung junger Forschender durch die Präsentation ihrer Arbeiten in einem internationalen Kontext

ICRAT 2024 in Singapur

Vom 1. bis 4. Juli 2024 fand die „International Conference on Research in Air Transportation“ (ICRAT) in Singapur statt. Die ICRAT ist eine etablierte Veranstaltung mit globaler Reichweite, die sich jährlich mit dem „Air Traffic Management Research and Development Seminar“ in den USA und Europa abwechselt und von EUROCONTROL und der U.S. Bundesluftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) organisiert wird. Die Konferenz bietet zudem eine wichtige Plattform für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Bereich der Luftverkehrsforschung, um ihre Arbeiten zu präsentieren, Netzwerke zu erweitern und sich über aktuelle Herausforderungen und Lösungen im Luftverkehr auszutauschen. In diesem Jahr war das DLR-Institut für Luftverkehr mit dem aktuellen Stand von zwei Doktorarbeiten vertreten, die praxisnahe Lösungen zur Erreichung der Klimaziele im Luftverkehr untersuchen.

Maßnahmen zur Reduzierung der Klimawirkung

Um die Klimaziele zu erreichen, sind umfassende technische, operationelle und regulatorische Maßnahmen erforderlich. Technische Ansätze wie innovative Antriebstechnologien oder alternative Kraftstoffe erscheinen vielversprechend, um die Klimawirkung der Luftfahrt zu reduzieren. Gleichzeitig können operationelle Maßnahmen in der aktuellen Flotte implementiert werden und in absehbarer Zeit zur Verringerung der CO2- und Nicht-CO2-Effekte beitragen.

Maßnahmen zur Reduzierung der Klimawirkung des Luftverkehrs
Maßnahmen zur Reduzierung der Klimawirkung des Luftverkehrs nach Zengerling, 2024

Klimaoptimierte Flugplanung1

Eine der präsentierten Arbeiten untersucht, wie Anpassungen der europäischen Luftraumstruktur eine Flugplanung erleichtern können, die auf Klimaoptimierung ausgerichtet ist. Die Studie analysiert die Klimawirkungen von Trajektorien und schlägt darauf aufbauend Maßnahmen in der Flugplanung zur Reduktion der Nicht-CO2-Effekte (zum Beispiel Ozonproduktion oder Kondensstreifen-Bildung) vor. Mithilfe spezieller algorithmischer Ansätze werden optimierte Trajektorien entworfen, die den jeweiligen infrastrukturellen Bedingungen angepasst sind und zudem darauf abzielen, die Klimawirkung zu minimieren.

Schwerpunkte der Studie:

  • Analyse der Klimawirkung von Trajektorien im europäischen Luftraum
  • Berechnung klimaoptimierter Trajektorien
  • Bewertung der Maßnahmen anhand atmosphärischer Daten

Vergleich operationeller Maßnahmen2

Die zweite Arbeit vergleicht verschiedene operationelle Maßnahmen, die zur Reduzierung der Klimawirkung im Luftverkehr beitragen können. Die Arbeit bewertet die Effektivität und Effizienz dieser Maßnahmen mithilfe detaillierter Trajektorienrechnung und Klimawirkungssimulation. Sie erstellt eine vergleichende Methodik zur Auswahl der vielversprechendsten Ansätze, um fundierte Empfehlungen für die Implementierung zukünftiger Klimaschutzstrategien ableiten zu können.

Schwerpunkte der Studie:

  • Vergleich operationeller Klimaschutzmaßnahmen im Luftverkehr
  • Bewertung der Wirksamkeit und Effizienz
  • Ziel der Ableitung von Empfehlungen der effektivsten Maßnahmen

1 Maximilian Mendiguchía Meuser (DLR-Institut für Luftverkehr), Prof. Dr. Volker Gollnick (Institut für Lufttransportsysteme, Technische Universität Hamburg)

2 Zarah Lea Zengerling (DLR-Institut für Luftverkehr), Prof. Dr. Volker Gollnick (Institut für Lufttransportsysteme, Technische Universität Hamburg)

Kontakt

Dr. Alexander Lau

Abteilungsleiter (komm.)
DLR-Institut für Luftverkehr
Flugbetriebskonzepte
Blohmstraße 20, 21079 Hamburg

Franziska Bietke

Institutskommunikation
DLR-Institut für Luftverkehr
Blohmstraße 20, 21079 Hamburg
Tel: +49 40 2489641-209