Zivile Überschallflugzeuge haben durch die erhöhte Reisefluggeschwindigkeit das Potential, die Reisezeit auf vielen Flugrouten deutlich zu verkürzen. Aktuell gibt es keine allgemein gültigen Zulassungsvorschriften für zivile Überschallflugzeuge. Während es auf der einen Seite eine große Herausforderung für Hersteller ist, kritische Designentscheidungen zu treffen, ohne die Sicherheit, dass diese zukünftige Standards einhalten, stehen auf der anderen Seite Behörden vor der Problematik, Zulassungsvorschriften für Flugzeuge zu definieren, für die nur wenige Daten verfügbar sind. Daraus resultiert ein großer Bedarf der nationalen und europäischen Behörden an unabhängiger Beratung mit wissenschaftlich belegten Daten zu den Umwelteinflüssen von Überschallflugzeugen. Ziel des Projektes STORMIE ist daher der Aufbau einer Forschungsplattform für das Design von zivilen Überschallflugzeugen und die Vorhersage der durch die Flugzeuge entstehenden Umwelteinflüsse. Das DLR nimmt dabei die Rolle als virtueller Hersteller zwischen industriellen Herstellern und Behörden ein. Es werden drei repräsentative Überschallflugzeugkonzepte - zwei Businessjets und ein Airliner - entworfen und deren Umwelteinflüsse mit numerischen Simulationsmethoden unterschiedlicher Genauigkeit bestimmt. Durch die Untersuchung von werden alle relevanten Umwelteinflüsse berücksichtigt.
Lärm bei Start und Landung,
Emissionen und
Überschallknall
Zur Gewährleistung der Fliegbarkeit der entwickelten Konfigurationen werden flugmechanische Modelle erstellt. Mögliche Konflikte mit dem Unterschallluftverkehr werden untersucht. Darüber hinaus wird der Lärm bei Start und Landung auralisiert und in Hörversuchen analysiert. Die Ergebnisse werden durch die ernannten Experten im ICAO-Ausschuss für den Umweltschutz in der Luftfahrt (CAEP) vorgestellt, um die Definition von Zertifizierungsrandbedingungen für zivile Überschallflugzeuge zu unterstützen. Das Projekt STORMIE ermöglicht vielfältige Kooperationen mit internationalen Partnern. Die entworfenen Konfigurationen und die Ergebnisse sollen unter Einhaltung der Exportkontrolle mit interessierten Partnern geteilt werden.
Das DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik leitet das Projekt und liefert Beiträge zum Konzeptentwurf, dem aerodynamischen Design, u.a. mit dem vom Institut entwickelten Strömungslöser TAU, sowie zur Vorhersage des Start- und Landelärms.
Projekt
STORMIE - Supersonic Transport Open Research Models and Impact on Environment
Laufzeit
1/2023 - 12/2025
Partner
DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik (Leitung)
DLR-Institut für Antriebstechnik
DLR-Institut für Flugführung
DLR-Institut für Flugsystemtechnik
DLR-Institut für Lufttransportsysteme
DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin
DLR-Institut für Systemarchitekturen in der Luftfahrt