Leisere und emissionsärmere Flugzeuge in Flughafennähe

INDIGO

INDIGO-Konzept mit hybrid-elektrischem Antrieb (DHEP) und einem Flügel mit sehr großer Streckung (LARW)

Die Nachfrage nach leisen und emissionsarmen Flugzeugen steigt – insbesondere in Flughafennähe. Ziel des EU-Projekts INDIGO ist es deshalb, durch einen innovativen Flugzeugentwurf und neuartigen flughafennahen Betrieb von Mittelstreckenflugzeugen den Weg hin zu einer nachhaltigen und leisen Luftfahrt voranzutreiben. Der Fokus von INDIGO liegt auf der Erforschung, Entwicklung und ersten Validierung möglicher technischer Lösungen. Dabei soll eine Kombination aus verteilten hybrid-elektrischen Propellerantrieben und hochgestreckten Flügeln eingesetzt werden. Der Antrieb kann in niedriger Flughöhe um und über einem Flughafen sowohl vollelektrisch als auch im SAF-Betrieb oder als Kombination aus beidem betrieben werden. Der hochgestreckte Flügel hat zum einen den Vorteil, dass die aerodynamische Effizienz gegenüber einem vergleichbaren Flugzeug mit kleinerer Spannweite gesteigert werden kann. Zum anderen bietet er ausreichend Platz, um die Propeller optimal zu verteilen. Ein weiteres Ziel von INDIGO ist die Vorhersage und Minimierung des Propellergeräuschs für die betrachteten neuartigen verteilten Propeller-Konzepte.

Das internationale Forschungsteam, bestehend aus Expertinnen und Experten für Flugzeug-Aerodynamik, Aerostrukturen, Antrieb, Aeroakustik, multidisziplinärem Design, Flugverkehrsmanagement und Flughafenbetrieb, setzt dabei folgende Schwerpunkte:

  • Entwicklung eines innovativen Konzepts für ein Mittelstreckenflugzeug mit verteilten hybrid-elektrischen Propellern, einem Flügel mit sehr großer Streckung sowie die Vorhersage und Minimierung des Propellergeräuschs für die betrachteten neuartigen verteilten Propeller-Konzepte.
  • Bewertung verschiedener Betriebskonzepte von An- und Abflugverfahren bis hin zum Rollen am Boden unter Ausnutzung der möglichen Flugleistungen des neuen Konzepts.
  • Untersuchung der möglichen Verbesserungen der lokalen Luftqualität und Lärmbelastung im Hinblick auf den prognostizierten Technologie-Reifegrad der verwendeten Schlüsseltechnologien.
  • Verbesserung der derzeitig verwendeten Methoden zur Bewertung der Schadstoff- und Lärmkartierungen über Flughafengebieten, um genauere Bewertungen der lokalen Luftqualität und Lärmbelastung zu erhalten und politische Entscheidungsträger und Flugsicherungsdienstleister besser zu informieren.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DLR-Instituts für Aerodynamik und Strömungstechnik leiten in INDIGO das 1. Arbeitspaket. Für den Aufbau eines Low-Fidelity-Modells verwenden sie hierin schnelle Entwurfsverfahren, die möglichst alle Disziplinen des Flugzeugentwurfs berücksichtigen. Mithilfe dieses Modells generieren die Forschenden verschiedene mögliche Flugzeugkonzepte. Abschließend wählen sie das vielversprechendste Konzept aus, das sie in den folgenden Arbeitspakten weiter untersuchen. Darüber hinaus führen sie hochgenaue Simulationen zum Propeller-Installationsgeräusch sowie zur aerodynamischen Analyse der Propeller-Flügel-Interaktion durch und unterstützen in INDIGO durch Lizensierung eines Tools für die aeroakustische Bewertung in der Simulationskette und bringen ihre Expertise im Bereich der Aerodynamik und Aeroakustik ein.

Weiterführende Links

Projekt
INDIGO - INtegration and Digital demonstration of low-emission aIrcraft technoloGies and airport Operations
Laufzeit
2/2023 - 1/2026
Projektpartner
  • University Carlos III Madrid (Projektleitung)
  • DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik
  • University of Strathclyde
  • Centro Italiano Ricerche Aerospaziali
  • Ruhr University Bochum
  • University of Bristol
  • Technische Universität Braunschweig
  • Barcelona Supercomputing Center
  • Centro de Referencia de Investigación, Desarrollo e Innovación ATM
  • RIGA International Airport

Förderung

INDIGO project has received funding from the European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency (CINEA) under the Horizon Europe programme under grant agreement no. 101096055.

Kontakt

Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik