SUMO-Spurplan-5 – Deadlock-Aufbereitung für großräumige Szenarien
SUMO-Spurplan-5 – Deadlock-Aufbereitung für großräumige Szenarien
SUMO wird zur Evaluierung von Betriebsabläufen genutzt und im Projekt Spurplandaten 5 weiterentwickelt, um die Realitätsnähe der Zugtrajektorien zu verbessern und Netzstörungen effektiver zu simulieren und zu bewältigen.
SUMO ist die mikroskopische Verkehrsflusssimulation des DLR, mit der neben einer Modellierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) auch weitere Verkehrsträger wie der Schienenverkehr abgebildet werden können. Diese Software wird bei der DB AG zum Training und zur Evaluation dispositiver Eingriffe in die Betriebsabläufe mittels KI-Methoden eingesetzt. Der hochdimensionale Lösungsraum dieser Dispositionsaufgabe mit einer Vielzahl von Nebenbedingungen und Eingriffsmöglichkeiten, welcher durch SUMO modelliert wird, muss dabei möglichst realitätsnah abgebildet werden. Im Rahmen des Projektes Spurplandaten 5 wird SUMO in verschiedenen Teilbereichen für die Modellierung des Schienenverkehrs erweitert und verbessert. Die Arbeiten umfassen u.a. eine Verbesserung der Realitätstreue von Brems- und Beschleunigungstrajektorien der in SUMO simulierten Züge. Das Ziel besteht dabei in der Erreichung einer größeren Realitätstreue hinsichtlich der simulierten Fahrgeschwindigkeiten und somit der Reisezeiten. Hierfür erfolgt eine vertiefende Analyse simulierter und gemessener (historischer) Zugtrajektorien. Weiterhin werden typische Geschwindigkeiten nach Fahrplanlage (mit/ ohne Verspätung) ausgewertet. Auf dieser Basis können zukünftige Verspätungen realistischer simuliert und im Rahmen einer Betriebssimulation bereits bei der Initialisierung von Folgezügen berücksichtigt werden.
Darüber hinaus erfolgt die Analyse und Implementierung notwendiger Modellerweiterungen zur performanteren Simulation von großräumigen Netzstörungen. Bisher können mit den SUMO-Modellen einzelne Konflikte, welche sich aus der Konzentration von Zügen auf reduzierter Infrastruktur ergeben (z.B. bidirektionale Gleisnutzung, Fahren auf Sicht, Rangierfahrten) analysiert und nachfolgend aufgelöst werden. Durch Modell-Erweiterungen und eine Ertüchtigung der Simulator-Schnittstellen sollen zukünftig jedoch auch dynamisch Netzstörungen bzw. -änderungen behandelt werden können. Dies ermöglicht zukünftig eine deutlich verbesserte Assistenz bei der Bewältigung großräumiger Netzstörungen.
