ReTraSON – Infrastrukturelle Transformation in SüdOstNiedersachsen
Das Projekt ReTraSON entwickelt eine Strategie zur aktiven regionalen Transformation in SüdOstNiedersachsen, um den Strukturwandel und ökologische sowie soziale Herausforderungen durch nachhaltige und integrierte Mobilität und Wirtschaft zu bewältigen.
„Where there’s change, there’s opportunity.“ (Jack Welch) – Um dem Strukturwandel und weiteren aktuellen ökologischen und sozialen Herausforderungen zu begegnen, wird im Handlungsfeld „Infrastrukturelle Transformation“ eine Strategie entwickelt, durch die die regionale Transformation aktiv gestaltet werden soll. Die Strategie basiert auf empirisch geprüften Maßnahmenbausteinen zu infrastrukturellen und weiteren daran anknüpfenden Handlungsspielräumen. Sie soll regionale Entscheidungsträger in SüdOstNiedersachsen darin unterstützen, ihre Wirtschaft und nachhaltige Mobilität strategisch und integriert zu entwickeln bzw. zu stärken. Dafür wirkt sie mit den Ergebnissen der drei weiteren Handlungsfelder „Technologische Transformation“, „Zukunft der Arbeit“ und „Transformation von Geschäftsmodellen“ zusammen.
Das DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik begleitet den Prozess der Strategieentwicklung zur infrastrukturellen Transformation von der Visions- und Zielidentifikation über das Erforschen der Wirksamkeit von Maßnahmen(-bausteinen) bis hin zur Maßnahmenauswahl. Dafür werden zwei zentrale Instituts-Kompetenzen eingesetzt: zum einen SUMO als Grundlage für die Potentialanalyse und zum anderen kreative Partizipations- und Co-Creation-Strategien. Um neue Ideen zu entwickeln sind etwa Future Headlines, Lego Serious Play oder ein 3D-Prototypenbau denkbar. Analytische Werkzeuge wie die Sechs-Hüte-Methode oder eine Persona-Nutzung angelehnt an Design Thinking können dazu beitragen, Ideen zu prüfen.
Innerhalb der letzten Jahre fordern neue Rahmenbedingungen die gesamte Region SüdOstNiedersachen vielschichtig heraus. Wirtschaftlich steht die Region vor einem starken Strukturwandel, der von neuen Technologien wie Elektrifizierung, Digitalisierung und Anwendungsfeldern wie z.B. autonomem Fahren ausgeht. Dies prägt die Entwicklungen in der Automobil- und Zuliefererindustrie: Produktportfolios ändern sich stark, was Umbrüche bei Herstellungsmodi, Fertigungsvorgehen und Vertriebsstrategien mit sich bringt. Im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit erfordern alternative Antriebsarten den Ausbau entsprechender Energieträger und die Energieverteilung an Nutzer neu aufzustellen. Zugleich sieht das Bundes-Klimaschutzgesetz vor, den Treibhausgasausstoß im Verkehrsbereich bis 2030 auf 85 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent zu senken, was eine Verringerung um 48% im Vergleich zum Jahr 2019 bedarf (vgl. Umweltbundesamt 2018). Gesellschaftlich veränderte sich das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung innerhalb der letzten Jahr(zehnt)e bundesweit, indem der motorisierte Individualverkehr im Jahr 2017 für 3% weniger Wege genutzt wurde als 2002 (vgl. Bundesministerium für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung (2008), Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (2017)). Erneut wandelten sich die Mobilitätsbedarfe zudem seit der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden neuen Arbeits- bzw. Präsenzkulturen. Um die Region SüdOstNiedersachsen weiterhin sichtbar als Technologietreiber in der europäischen Mobilitätsindustrie zu festigen, muss auf diese sich verändernden Rahmenbedingungen reagiert werden. Es müssen Lösungen zur Transformation gefunden werden, die der Verschiedenartigkeit der regionalen Mobilitätsanforderungen sowie der Siedlungsstruktur entsprechen. Dafür wird gemeinsam mit gestaltungsinteressierten Akteuren in der Region ein Vorgehen entwickelt, um die regionale Mobilitäts- und energetische Infrastruktur zukunftsgerichtet zu gestalten. Dafür wird auch beleuchtet, inwiefern Mobilitätsmodi wie etwa der öffentliche Verkehr und aktive Mobilität dazu beitragen können, Wirtschaft und Mobilität in SüdOstNiedersachsen nachhaltig zu stärken.
Laufzeit:
10/2022 bis 06/2025
Dieses Projekt wird geleitet von den Abteilungen: