Reallabor Altmarkkreis Salzwedel – ein digitaler Rufbus für flexible Mobilität im ländlichen Raum

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Ziel des Projekts Reallabor Altmarkkreis Salzwedel (RelAiS) ist es, das bestehende Rufbussystem im Altmarkkreis Salzwedel für die Nutzer/innen attraktiver und flexibler zu gestalten. Darüber hinaus wollen die Projektbeteiligten die Kosten für den Betrieb senken und die Effizienz in der Verkehrsdurchführung verbessern.

RelAiS
Das Reallabor an der Schnittstelle zwischen Gesellschaft, Forschung und Dienstleister.

Bewohner/innen strukturschwacher ländlicher Räume nutzen als Verkehrsmittel weitesgehend Privatfahrzeuge. Je kleiner die Wohngemeinde ist, desto häufiger wird der Pkw zur Fortbewegung verwendet. Die mangelnde Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs führt dazu, dass Kommunen mit herkömmlichen Angeboten eines Öffentlichen Personennahverkehrs bei der Erfüllung des Beförderungsauftrags teilweise an die Grenzen ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit stoßen. Diese Situation trifft auch auf den Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt zu, einem Landkreis mit großer Flächenausbreitung und geringer Einwohnerdichte und damit sehr langen Wegen. Entwicklungspotentiale bietet jedoch die Digitalisierung. Angesichts der sozialdemographischen Strukturen und der alternden Bevölkerung im Altmarkkreis Salzwedel ist es dabei essenziell, Digitalisierung so inklusiv zu gestalten, dass die Anforderungen, Bedürfnisse und Eigenheiten aller Bevölkerungsgruppen berücksichtigt werden.

Daher ist ein stufenweises Vorgehen geplant, bei dem alle Interessengruppen im Altmarkkreis Salzwedel - wie die Gemeinde, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, IHK, Schulbehörde - mit einbezogen werden. In der ersten, einjährigen Projektphase soll gemäß des "Nahverkehrsplans 2017+" ein Konzept für die Digitalisierung des Rufbussystems gestaltet sowie vorbereitende Maßnahmen der Umsetzung und Erprobung eingeleitet werden. Digitalisierung des Rufbussystems bedeutet dabei, dass plattformunabhängige Softwarelösungen geschaffen werden, die es ermöglichen, den Rufbus online zu buchen und die Routen flexibel zu berechnen. Ziel ist es, die Vorbuchungszeit von bisher zwei Stunden deutlich zu reduzieren. Für den Verkehrsbetreiber soll das digitale Rufbusangebot besser planbar, disponierbar und abrechenbar werden.
Um die Anforderungen direkter Nutzer/innen (Bewohner/innen des Landkreises) und indirekter Nutzer/innen (z.B. Volkshochschule) in der Entwicklung des Konzepts zu berücksichtigen, wird die partizipative Methodenkombination des Reallabors eingesetzt.  Hierbei werden "Nicht-Wissenschaftler/innen" in den Forschungsprozess einbezogen, um das Projekt aktiv mitzugestalten. Die Bewohner/innen vor Ort sind Expert/innen für ihre eigene Region und können ihre eigenen Bedürfnisse und Anforderungen mit einbringen! So können wichtige Randbedingungen und Wechselwirkungen mit Prozessen, soziale Dynamiken und Nutzungsbarrieren erfasst werden.

In einer weiteren Förderperiode ab 2021 soll das entwickelte Konzept des digitalisierten Rufbussystems implementiert werden. Neue Angebots- und Betriebskonzepte werden entworfen und mittels Simulationen durch SUMO validiert. Dabei werden die wirtschaftlichen, verkehrlichen, nutzerseitigen, betrieblichen sowie ökologische Auswirkungen mittels vorher definierter Indikatoren untersucht.Denkbar sind dabei insbesondere Indikatoren, die eine Veränderung in der Länge der gefahrenen Strecke, die Anzahl der eingesetzten Fahrzeuge oder den Besetzungsgrad der Fahrzeuge betreffen.

Ein Ziel des Projekt RelAiS ist es, den Besetzungsgrad der Rufbusse zu erhöhen.
Credit:

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Laufzeit:
01/2020 bis 12/2020

Projektvolumen:
77.800 €

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Dieses Projekt wird geleitet von der Abteilung:

Kontakt

Dr.-Ing. Christian Meirich

Abteilungsleiter
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrssystemtechnik
Design und Bewertung von Mobilitätslösungen
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig