ErlebensAtlas – mit Erlebensdaten zu einem attraktiven Nahverkehr

Jeder Mensch macht eigene Erfahrungen, wenn er unterwegs ist, und bewertet seine Reise ganz individuell. Das kann von dem gewählten Verkehrsmittel, der Strecke, aber auch vom Wetter und der Uhrzeit abhängen. Das Projekt ErlebensAtlas macht es sich bis November 2025 zur Aufgabe, Daten zum Erleben während der Reise zu erheben und zu visualisieren.

Kommt der Bus pünktlich? Ist ein Sitzplatz frei? Sind Freunde mit dabei? Für Reisende tragen viele Kriterien dazu bei, ob sie gern unterwegs sind oder nicht.
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Während intermodaler Reisen machen Reisende negative Erfahrungen, die aus nicht erfüllten Bedarfen resultieren. Das kann zu verminderter Nutzung geteilter Verkehrsangebote führen. Für Anbieter ist es schwierig auf negatives Erleben zu reagieren, da sich dieses individuell-situativ unterscheidet und ihm somit nur selten mit Einheitslösungen entgegengewirkt werden kann. Hinzu kommt, dass Erlebensinformationen nicht digital verfügbar sind, so dass eine situationsangepasste Reaktion verhindert wird. Ziel des Projekts ErlebensAtlas ist die Erarbeitung und Validierung eines Workflows zur Erhebung, Verarbeitung, Bereitstellung und Visualisierung von Erlebensdaten von Reisenden in intermodalen Reiseketten. Hierfür werden Informationen von Reisenden (z.B. Alter, Geschlecht) mit Daten zu ihrem Erleben (z.B. selbstberichtetes Reiseerleben, physiologische Daten), Informationen zur Reisekette (z.B. aktuelles Verkehrsmittel und Ort) sowie Kontextdaten (z.B. bzgl. Fahrplan, Verspätungen, Wetter) zusammengeführt.

Eine Pilotstudie mit Reisenden wird auf mind. zwei Pendlerstrecken durchgeführt, die resultierenden Informationen über das Reiseerleben ausgewertet und visualisiert. Flankierend zur Erarbeitung und Validierung des Workflows werden gemeinsam mit Stakeholdern Fragestellungen zur Verwertbarkeit von Informationen über das Reiseerleben adressiert, inkl. Nutzung solcher Daten zur Verbesserung von Kommunikationsstrategien/ Services, Datenschutz sowie die Incentivierung von Datenspenden. Zentrales Ergebnis ist ein Workflow zur Aufnahme, Verarbeitung, Visualisierung und Bereitstellung erlebensbezogener Daten von Reisenden. Dieser Workflow wird in einer Datenerhebung auf mind. zwei ausgewählten Pendlerstrecken validiert. Folglich entstehen für die ausgewählten Strecken unterschiedliche Visualisierungen des Erlebens in Erlebenskarten. Aus der Begleitforschung resultieren Konzepte zur Verwertung der Informationen sowie Handlungsempfehlungen zur Erhebung von Erlebensdaten.

Auswertung aus einer Vorstudie mit Ergebnissen zum selbstberichteten Reiseerleben von ÖPNV-Fahrten zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel. Je dunkler der Punkt, desto besser haben die Reisenden das Erleben bewertet.

Projektname:
ErlebensAtlas

Laufzeit:
06/2024 bis 11/2025

Projektvolumen:
173.958,03 €, gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) - Förderprogramm: mFund (Förderkennzeichen: 19F1197A)

Dieses Projekt wird geleitet von der Abteilung:

Kontakt

Dr. Caroline Schießl

Abteilungsleiterin
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrssystemtechnik
Informationsflussmodellierung in Mobilitätssystemen
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig