6. Dezember 2023 | Erfolgreicher Projektabschluss von RangierTerminal4.0

Forschungen für automatisierte Rangierlokomotive am JadeWeserPort Wilhelmshaven abgeschlossen

Das Projektteam auf der automatisierten Rangierlok im JadeWeserPort.
Credit:

JadeWeserPort

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  • RangierTerminal4.0 erforschte die Automatisierung der Eisenbahnrangierprozesse in Deutschlands einzigem Container-Tiefwasserhafen.
  • Das Projekt zeigte, wie automatisiertes Rangieren nicht nur geplant, sondern auch praktisch umgesetzt werden kann und optimierte die entsprechenden Kommunikations- und Informationsprozesse.
  • Schwerpunkte: Schienenverkehr, Automatisierung, Güterverkehr

Das am 01. Juni 2020 gestartete und vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen der Förderrichtlinie Innovative Hafentechnologien (IHATEC) mit 2,35 Mio. Euro geförderte Forschungsvorhaben RangierTerminal4.0 im JadeWeserPort Wilhelmshaven ist abgeschlossen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat mit den Kooperationsbeteiligten Bilanz gezogen und bescheinigt dem Projekt Potenzial zur Effektivitätssteigerung bei den bahnseitigen Prozessen.

Das Forschungsvorhaben widmete sich der Automatisierung der Eisenbahnrangierprozesse in der Vorstellgruppe und analysierte die Auswirkungen auf die Prozesslandschaft in Deutschlands einzigem Container-Tiefwasserhafen. Dabei erfolgte eine praxisnahe Erprobung mit einer Rangierlok, wobei der Fokus auf der technischen Planung und Umsetzung des automatisierten Rangiervorgangs sowie der Anpassung der Kommunikations- und Informationsprozesse lag. Fand die bisherige Kommunikation zwischen dem Triebfahrzeugführendem und dem Disponenten telefonisch oder via Funk statt, bündelt das digitale Dialogsystem RT40 die Informationen aus verschiedenen Quellen zu einem Rangierauftrag, welcher über weitere digitale Module an die Lok und deren Steuerungseinheit übertragen wird. Für die Ausführung der Rangieraufgabe erstellt die autonome Antriebs- und Steuereinheit (ADCU) eine virtuelle Karte des geplanten Fahrtverlaufs auf Grundlage der Daten aus dem Rangierauftrag. Die aktuelle Position der Lokomotive ermittelt ein Ortungsmodul. Beide Spitzen der Lok sind mit Boxen zur Fahrwegüberwachung und diversen Sensoren ausgestattet. Die ADCU ermittelt mit Hilfe von Bremskurven und der aktuellen Geschwindigkeit den Anhalteweg der Lok. In Kombination mit der Breite des Lichtraumprofils ergibt sich der Gefahrenbereich und bei Erkennung eines Hindernisses initiiert die ADCU eine Bremsanweisung.

Zur langfristigen Integration der automatischen Rangierbewegungen in den regulären Betrieb ist eine Abstimmung und Optimierung sowohl der bahnbetrieblichen, als auch der logistischen Transportketten mit den eingesetzten Managementsystemen erforderlich.

Die Projektbeteiligten und ihre Zuständigkeiten:

Kontakt

Dr.-Ing. Christian Meirich

Abteilungsleiter
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrssystemtechnik
Design und Bewertung von Mobilitätslösungen
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig