IPA-Gastwissenschaftler veröffentlicht Perspektivenartikel zum Thema "Wasserstoff-Escape der Marsatmosphäre"
Wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass auf dem Mars in der Vergangenheit bewohnbarere Bedingungen herrschten. Beobachtungen und mathematische Modellierungen zeigen, dass das Entweichen der Atmosphäre die Bewohnbarkeit vom Mars vor allem dadurch beeinträchtigt hat, dass das atmosphärische Wasserreservoir durch den Verlust von atomarem Sauerstoff und Wasserstoff in den Weltraum unumkehrbar verringert wurde. Auf dem Mars ist der Zusammenhang zwischen Staubstürmen, atmosphärischen (Schwere-)Wellen und atmosphärischem Wasser nur unzureichend erforscht. Wellenausbreitung und -dissipation können lokale Dichte- und Temperaturschwankungen hervorrufen. Übertragung von Impuls und Energie durch Schwerewellen kann die atmosphärische Hintergrundtemperatur erheblich verändern, die ein Schlüsselparameter für das thermisches Entweihen ist. Während der globalen Staubstürme haben Schwerewellen günstige Ausbreitungsbedingungen von der unteren Atmosphäre bis zur Thermosphäre, wo sie das Entweichen von Wasser in den Weltraum weiter modulieren können. Künftige koordinierte Beobachtungen sind erforderlich, um Modelle und Wellenaktivität einzuschränken und die Verteilung von Wasser und seinen Bestandteilen in der gesamten Atmosphäre besser zu charakterisieren.
Weitere Informationen:
Yiğit (2021), Martian water escape and internal waves, Science, 374, 6573, DOI: 10.1126/science.abg5893
(in Englisch)