Studie zur Einbeziehung des Luftverkehrs in internationale Klimaschutzprotokolle
Der Luftverkehr lässt sich mit seinen vielfältigen Klimawirkungen in internationale Klimaschutzprotokolle integrieren. Dabei sind signifikante Einsparungen an klimarelevanten Emissionen bei moderatem Einfluss auf die Luftverkehrsnachfrage möglich. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des DLR, an der das Institut für Physik der Atmosphäre mitgewirkt hat. Erstmals wird in der Untersuchung der gesamte Klimaeffekt des Luftverkehrs berücksichtigt. Gegenüber der reinen Berücksichtigung von CO2-Emissionen fällt entsprechend die Klimawirkung durchschnittlich etwa doppelt so hoch aus.
Der globale Luftverkehr ist ein kontinuierlich wachsender Wirtschaftssektor. Dabei steigen auch dessen Emissionen, die zum Klimawandel beitragen. Seit Jahrzehnten sieht man einen deutlichen Anstieg der CO2-Emissionen der Luftfahrt, der sich auch nach 1990, dem Referenzjahr des Kyoto-Protokolls, fortsetzt. Daneben steigt durch die Luftfahrt der klimarelevante Ausstoß von Stickoxiden, Schwefeloxiden, Wasserdampf und Ruß. Aufgrund der Flughöhe erzeugen Flugzeuge teilweise Kondensstreifen und Zirren, die ebenfalls eine Klimawirkung entfalten. 2005 trugen die weltweiten CO2-Emissionen des Luftverkehrs etwa 1,6 Prozent zur globalen Erwärmung bei, mit den übrigen Klimaeffekten der Luftfahrt lag dieser Wert 2005 sogar bei 4,9 Prozent. Es ist unerlässlich, Flugzeuge in ihrer gesamten Klimawirkung zu erfassen und Klimaschutzmaßnahmen im Luftverkehr vielfältig zu denken. Deshalb wurde am Institut ein Modell entwickelt, das den gesamten Klimaeffekt des Luftverkehrs widerspiegelt, ebenso wie die Auswirkungen von klimaschützenden Maßnahmen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung förderte das Projekt AviClim, welches vom DLR-Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr in Köln-Porz koordiniert wurde, innerhalb des Förderprogramms "Ökonomie des Klimawandels" im Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltige Entwicklungen (FONA).
Kontakt: Robert Sausen