Geplante Satellitenmission Merlin bei der "COP 21"
An der geplanten deutsch-französischen Satellitenmission Merlin (‚Methane Remote Sensing LIDAR Mission‘) ist die Abteilung Lidar des DLR-Instituts für Physik der Atmosphäre maßgeblich beteiligt. Bei einem bilateralen Treffen anlässlich der UN-Klimakonferenz (COP 21) in Paris haben Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und Koordinatorin der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, und Thierry Mandon, Staatssekretär im französischen Ministerium für Bildung und Forschung, die Bedeutung und Rolle der satellitengestützten Erdbeobachtung zur Dokumentation und Erforschung des Klimawandels betont.
Die Nutzlast des Satelliten - ein aktives LIDAR (LIght Detection And Ranging)-Instrument, das auch bei Nacht und durch dünne Wolken hindurch messen kann - wird im Auftrag des DLR Raumfahrtmanagements mit Mitteln des BMWi in Deutschland entwickelt und gebaut. Zum Methan-LIDAR gehört ein Laser, der Licht in zwei unterschiedlichen Wellenlängen abgeben kann und dadurch in der Lage ist, äußerst präzise Tages- und Nachtmessungen der Methankonzentration auf allen Breitengraden durchzuführen. Deutschland und Frankreich werden die Daten der Mission gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit Forschungslaboren verarbeiten und auswerten. Merlin soll im Jahr 2020 starten und in rund 500 Kilometern Höhe die Erde umkreisen.
Methan entsteht unter anderem bei Fäulnisprozessen und gehört neben Kohlendioxid zu den klimaschädlichsten Treibhausgasen. Seine Wirksamkeit ist 25 Mal so hoch wie die von Kohlendioxid, das hauptsächlich für die globale Erwärmung verantwortlich ist. Das Ziel der Merlin-Mission besteht darin, mehr über die Prozesse zu erfahren, die dem Methanzyklus zugrunde liegen, indem die Herkunft des Gases beschrieben wird - sowohl die natürliche Herkunft, zum Beispiel in Feuchtgebieten oder bei tauendem Permafrost, als auch die anthropogenen Ursachen, zum Beispiel durch den Transport und die Verbrennung von Kohle, Erdgas oder durch die Viehwirtschaft.
Kontakt: Dr. Gerhard Ehret