18. Juni 2013

SALTRACE-Falcon-Kampagne zur Klimawirkung von Saharastaub gestartet

Im Rahmen des internationalen Projekts SALTRACE führen Wissenschaftler des DLR Instituts für Physik der Atmosphäre Messungen mit dem Forschungsflugzeug Falcon auf den Kapverden und in der Karibik durch. Welchen Effekt Wüstenstaub auf die Bewölkung und das Wetter hat, stellt eine große Unsicherheit in Klimaprognosen dar. Die Wissenschaftler wollen die klimatischen Einflüsse der feinen Teilchen besser verstehen.

Satellitenbilder zeigen, dass Mineralstaub aus den Wüsten der Erde über weite Strecken transportiert wird. Dieser Wüstenstaub besteht aus winzigen flüssigen oder festen Teilchen, deren Größe einem 100stel bis 1000stel der menschlichen Haardicke entspricht. Sie werden als Aerosolpartikel bezeichnet. Wüstenstaub spielt eine wichtige Rolle im Klimasystem, weil er direkt die von der Sonne auf der Erde eingehende Strahlung beeinflusst. Darüber hinaus kann Mineralstaub die Eigenschaften von Wolken verändern. Auch das beeinflusst den Strahlungshaushalt der Erde und damit unser Klima.

Schätzungen zufolge gelangen jährlich fünf Milliarden Tonnen Aerosolpartikel durch natürliche oder vom Menschen verursachte Prozesse in die Atmosphäre. Der Wüstenstaub trägt hierzu etwa 2,5 Milliarden Tonnen bei, davon 1,5 Milliarden Tonnen aus der Sahara. Mit neun Millionen Quadratkilometern - das entspricht etwa 4/5 der Fläche Europas - ist die Sahara die größte Quelle für Wüstenstaub und trägt 60 Prozent zur globalen Wüstenstaubemission bei. Staub aus der Sahara wird regelmäßig aus Afrika nach Westen über den Atlantik in die Karibik transportiert. Gerade unter dem Aspekt der globalen Klimaveränderung ist es wichtig, genaue Kenntnis über die Eigenschaften der Wüstenaerosolpartikel in der Atmosphäre zu erhalten.

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Prof. B. Weinzierl