IPA-Forscher beobachten weniger Stickoxide in tropischen Gewittern als erwartet
Gewitter sind nicht nur spektakuläre Wetterereignisse, sie haben auch großen Einfluss auf die Chemie der Atmosphäre und das Klima der Erde. In Blitzen bildet sich aus Stickstoff und Sauerstoff in erheblichen Mengen Stickoxid (NO). Offen war die Frage, wie viel Stickoxid gebildet wird. Forscher vom DLR Institut für Physik der Atmosphäre (IPA) kamen bei ihren Messungen nun zu einem überraschenden Ergebnis: In tropischen Gewittern entsteht weniger Stickoxid als erwartet.
In den letzten Jahren wurden extreme tropische Gewitter in einer Vielzahl von Missionen mit Forschungsflugzeugen und so genannten Blitzortungssystemen auf vier Kontinenten untersucht. Dabei ergaben sich aus den Ergebnissen grundlegend neue und unerwartete Erkenntnisse zu den Vorgängen in extremen Gewitterwolken: Obwohl es bei tropischen Gewittern zu einer sehr hohen Anzahl an Blitzen kommt, produzieren diese nicht so viel Stickoxid wie erwartet. Detaillierte Untersuchungen zeigten, dass nicht nur die Anzahl der Blitze von Bedeutung ist, sondern auch deren Länge. Die tropischen Gewitter produzieren besonders kurze Blitze. Die vor kurzem erschienenen Forschungsergebnisse der Wissenschaftler aus dem DLR-Institut wurden jetzt auch von amerikanischen Wissenschaftlern bei der NASA bestätigt.