Gossamer-1

ESA & DLR Projekt Gossamer

Das Projekt Gossamer-1 (gossamer, engl.: hauchdünn, leicht) befasst sich mit der Entwicklung und Etablierung einer weltraumqualifizierten Technologie zur Entfaltung ultraleichter, großer Folienstrukturen im All. Kerntechnologien sind dabei Folien- und Entfaltungstechnologien, die bei minimierter Masse auf ein kleines, raketenstarttaugliches Stauvolumen gefaltet werden können. Die Konstruktion muss robust genug sein, um die beim Start auftretenden Extrembelastungen (zum Beispiel Vibration oder schnelle Dekompression) zu überstehen, um dann im All zuverlässig und sicher als großflächige, glatt gespannte Folienfläche entfaltet werden zu können.

Solche Folienstrukturen haben vielfältige Anwendungsgebiete. Im Kontext des vorliegenden Projekts wird die allgemeine Entwicklung auf folgende drei Anwendungsfälle ausgerichtet:

  1. Ultraleichte Segelstrukturen für Solar Sailing als alternative Antriebstechnologie
  2. Ultraleichte, großflächige Solarenergie-Generatoren mit Dünnfilmphotovoltaik
  3. Ultraleichte Atmosphärensegel zur Deorbitierung von Raumfahrzeugen aus LEO

Als Freeflyer konzipiert werden innerhalb des Projektes alle Subsysteme eines Raumfahrzeuges abteilungsübergreifend am Institut für Raumfahrtsysteme erarbeitet. Fachlicher Schwerpunkt der Abteilung Mechanik und Thermalsysteme liegt in der Membrantechnologie (Entwurf, Fertigung, Stauung, Entfaltung, Alterung) in Verbindung mit der Applikation von Dünnfilmphotovoltalik, im Mechanismenentwurf sowie der Qualifikation aller Komponenten und des Systems unter Weltraumbedingungen. Weiterhin obliegt der Abteilung die Gesamtkoordination des System Engineerings.

Kontakt

Tom Spröwitz

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Raumfahrtsysteme
Mechanik- und Thermalsysteme
Bremen