NewSpace SAR
Radar mit synthetischer Apertur (SAR) ist eine wichtige Fernerkundungstechnik für die Erdbeobachtung und das DLR hat sich auf diesem Gebiet eine führende Position erarbeitet. Diese verdankt es der TanDEM-X-Mission und dem Tandem-L-Vorschlag, dessen SAR-Instrument im Wochenrhythmus hochauflösende Bilder unseres Planeten liefern und damit eine Reihe wesentlicher Klimavariablen quantifizieren wird.
Während Tandem-L ein großer Schritt vorwärts ist, erfordern mehrere Anwendungen häufigere Aufnahmen. Ein Beispiel ist die Messung der oberflächennahen Bodenfeuchte zur Untersuchung des Wasserkreislaufs. Diese Daten könnten auch bei der Ermittlung von präziseren Wettervorhersagen helfen.
Missionen, die diese Anforderung mit erschwinglichen Kosten erfüllen, erfordern ein neuartiges Design, das von den Anwendungen getrieben wird. Dies kann entweder durch Satelliten in höheren Bahnen oder durch Satellitenkonstellationen erreicht werden. Hierzu ist es notwendig, innovative Technologien und Techniken wie kostengünstige Plattformen, entfaltbare Antennen, die Kombination von Radar und Kommunikation, verteilte und fraktionierte SAR-Systeme sowie die Diversität von Wellenformen zu nutzen.
Noch weiter in der Zukunft werden kognitive SAR-Systeme es ermöglichen, markante Merkmale in einer Szene in Echtzeit zu detektieren, und nachfolgende Satelliten entsprechend umzukonfigurieren um den Informationsgehalt der erfassten Signale bei begrenzten Systemressourcen (z.B. die Downlink-Datenrate) zu maximieren.
Das Ziel der Fachgruppe NewSpace SAR ist es, die Grundlagen für einen neuen SAR-Systemdesign-Ansatz auf der Basis von bahnbrechenden Ideen zu schaffen, die durch die Ausarbeitung theoretischer Modelle und durch die Entwicklung von Signalverarbeitungsalgorithmen entstehen. Sie wird die derzeit laufende NewSpace-Revolution auf die SAR-Fernerkundung ausweiten und als Ausgangspunkt für zukünftige Erdbeobachtungsmissionen mit häufiger Wiederholung beachtlichen gesellschaftlichen Nutzen bringen.