F-SAR Broschüre
(Englisch)
F-SAR bezeichnet den Nachfolger des E-SAR-Systems. Ein Erstflug von F-SAR konnte am 9. November 2006 erfolgreich abgeschlossen werden. Die Neuentwicklung eines E-SAR-Nachfolgersystems ergab sich aus der hohen Nachfrage der E-SAR-Nutzer und -Kunden nach Daten, die gleichzeitig in verschiedenen Frequenzbändern akquiriert werden können und dem Anspruch nach höchster Auflösung genügen. F-SAR ist eine komplette Neuentwicklung, welche modernste Hardware nutzt – auch unter Einbeziehung kommerzieller Standardkomponenten.
Das F-SAR Konzept:
X | C | S | L | P | |
---|---|---|---|---|---|
Trägerfrequenz [Gigaherz] | 9.60 | 5.30 | 3.25 | 1.325 | 0.35 |
Bandbreite [Megaherz] | 800 | 400 | 300 | 150 | 100 |
PRF [Kiloherz] | 5 | 5 | 5 | 10 | 12 |
Leistung [Kilowatt] | 2.50 | 2.20 | 2.20 | 0.70 | 0.70 |
Auflösung Range [Meter] | 0.3 | 0.6 | 0.75 | 1.5 | 2.25 |
Auflösung Azimut [Meter] | 0.2 | 0.3 | 0.35 | 0.4 | 1.5 |
Das Radarsystem ist für lokale Einfallswinkel von 25 bis 65 Grad (bezüglich flacher Erde) bei einer Flughöhe von 6000 Meter über Meeresspiegel konstruiert. Diese Höhe entspricht der maximalen Betriebshöhe der Do-228.
Ein Steuerrechner kontrolliert das Radar über CAN-Bus und Ethernet. Es gibt vier Betriebsmodi:
Die nötige Zeitsynchronisation und die Erzeugung von Zeitsignalen geschieht im zentralen Taktsystem mit weniger als 6 Picosekunden Jitter und Flankenzeiten von weniger als 80 Picosekunden. Ein 50 Megaherz ultrastabiler Quartzoszillator dient als Referenz. Das IGI D-GPS/INS-basierte Präzisionsnavigationssystem liefert ein GPS-1PPS-Signal, das den Rohdatenheader mit einem regelmäßigen absoluten Zeitstempel versieht.
In seiner Grundkonfiguration arbeitet das Radar mit vier 1 Gigasample-Analog-zu-Digital-Konvertern (ADCs). Das Taktsystem erlaubt zwei zusätzliche ADCs. Jede ADC-Einheit beinhaltet eine integrierte Rohdatenformatierung, so dass die Anzahl der Aufzeichnungskanäle bei Bedarf ohne Schwierigkeit erhöht werden kann. Über Lichtwellenleiter (LWL) sind Hochgeschwindigkeits-Aufzeichnungseinheiten angeschlossen. Eine zweite Lichtwellenleiter -Verbindung führt von den ADCs zum Steuerrechner (Monitor-Bus) zur internen Kalibrierung und Systemüberwachung. Eine Quicklookverarbeitung der SAR-Daten wird mittels entsprechender Hardware und LWL-Verbindung umgesetzt werden. On- und/oder Offline-Verarbeitung der Daten ist möglich.
Ebenso wie für E-SAR war die DLR-eigene Dornier Do228-212 die erste Wahl als Plattform für das neue System. Alternative Lösungen für ein passenderes Flugzeug in Sachen Reichweite und Flughöhe werden jedoch auch untersucht, um auch den Anforderungen künftiger Flugkampagnen und
-Missionen gerecht werden zu können.
Für F-SAR wurde ein neues Antennengestell entwickelt, welches die Montage von flachen Antennen an die Do-228 ermöglicht. In einer Mehrfrequenz-Konfiguration sind 7 rechts-schauende dual-polarisierte Antennen: X-Band (3), C-Band (1), S-Band (2) und L-Band (1) integriert. Die P-Band-Antenne ist wie schon bei E-SAR unter dem Cockpit montiert.
Der Vorteil des Antennengestells ist eine leichte Modifizierbarkeit der Antennenkonfiguration, ohne dass einzelne, aufwändige Zulassungsverfahren durchlaufen werden müssen.