Testpilot im A320-Cockpit des Simulatorzentrums AVES
DLR-Testpilot Stefan Seydel sitzt im beweglichen A320-Cockpit des Simulatorzentrums AVES. Im Hintergrund ist die Displayanzeige des Pilotenassistenzsystems LNAS für lärmarmes Landen zu sehen.
Das Simulationscockpit des Airbus A320 ist eine detailgetreue Nachbildung des Originals und entspricht den höchsten Qualitätsanforderungen. Es bietet Platz für drei Personen im Cockpit. Zusätzlich gibt es zwei weitere Plätze in der Operatorkabine für den Operator und den Flugversuchsingenieur.
Die Sidesticks von Captain und First Officer sind als aktive Elemente ausgelegt und können je nach Bedarf gekoppelt oder entkoppelt werden. Zudem lassen sich die Kraftcharakteristika der Sidesticks per Software individuell einstellen. Das Simulationsmodell des A320 ist eine Eigenentwicklung des DLR und umfasst die komplette Flugdynamik einschließlich des Bodenhandlings sowie alle Funktionen des Flight Management Systems, des Autopiloten und der Flugsteuerung.
Das Modell wurde durch Flugtests mit dem Forschungsflugzeug ATRA verifiziert, um eine hohe Simulationsqualität zu gewährleisten. Alle im Cockpit genutzten Geräte und Komponenten sind originalgetreue Nachbauten der Instrumente des A320 und über einen CAN-Bus mit einem zentralen Interface-Knoten verbunden. Die Circuit Breaker im Overhead Panel wurden durch ein Touch-Panel ersetzt.
Ein Soundsystem mit sechs Lautsprechern und einem Subwoofer sorgt für eine realistische Simulation der Flug- und Systemgeräusche. Aufgrund seiner hohen Realitätsnähe bietet das Cockpit einzigartige Möglichkeiten für Forschungsprojekte, bei denen Linienpiloten einbezogen werden, sowie für die Untersuchung zukünftiger Flugzeugkonfigurationen wie Nurflügler – lange bevor reale Prototypenflüge stattfinden.
