Endbericht
Energetische Diagnose von Gebäuden (Phase II)
Das Gebäude des Sonnenofens in Köln, mit einer Nutzfläche von 240 m² wurde im Niedrigenergiestandard konzipiert, um die Möglichkeiten und Grenzen zur Reduzierung des Energiebedarfs an Betriebsbauten zu untersuchen. Der Grund dafür ist, dass sich die Stoff- und Energieströme deutlich von denen, wie sie im Wohnbereich vorkommen, unterscheiden können und andere Ansatzpunkte zur Reduzierung der Energieumsätze an Gebäuden erfordern.
Das Gebäude und der Luft-Erdwärmetauscher (siehe Abschnitt unten) wurden fünf Jahre im Auftrag des Forschungsministeriums NRW im Rahmen der Fördereinrichtung „Arbeitsgemeinschaft Solar Nordrhein-Westfalen“ im Projekt „Energetische Diagnose von Gebäuden“, zusammen in einem Netzwerk von 13 weiteren Gebäuden in Nordrhein-Westfalen, intensiv vermessen. Die Ergebnisse dieses Ursprungsprojektes können im unten verfügbaren Download nachgelesen werden. Hierauf aufbauend entstand der "Planungsleitfaden L-EWT".
Bei der Planung und beim Bau des Gebäudes wurden folgende wesentliche Aspekte beachtet:
Neben den genannten passiven Maßnahmen bildet der Luft-Erdwärmetauscher (L-EWT) das zentrale aktive Element zur Raumlufttemperierung. L-EWT bestehen aus horizontal im Erdreich verlegten Rohren, durch die Außenluft über die konventionelle Lüftungsanlage in das Gebäude geleitet wird. Die Temperaturdifferenz zwischen Erdreich und Außenluft führt je nach Jahreszeit zu einem Kühl- oder Heizeffekt für die transportierte Luft und damit für das belüftete Gebäude. Durch einen relativ geringen Aufwand an elektrischer Energie für den Antriebsventilator können dadurch Heiz- und Kühlkosten eingespart werden.
Wegen der hohen Zahl von Wärmequellen innerhalb des Sonnenofengebäudes (Personen, Computer, betriebstechnische Anlagen, thermische Prozesse) hat die Raumkühlung durch den L-EWT insbesondere im Sommer einen positiven Effekt auf die Temperatur im Gebäude.
Im Verbundprojekt L-EWT ist unter der Leitung des DLR ein umfangreicher Planungsleitfaden entstanden, der alle Systemgrößen und Berechnungsverfahren (analytisch und numerisch) abdeckt und mit einer Vielzahl von bundesweit vermessenen Versuchsanlagen ein umfangreiches Regelwerk zur Berechnung von L-EWT aller Größen zur Verfügung stellt. Im folgenden Download-Bereich kann der Leitfaden heruntergeladen werden.