Abteilung: Startsegment

Die Abteilung Startsegment befasst sich mit der unabhängigen und reaktiven Startfähigkeit von Kleinsatelliten aus Deutschland oder Europa innerhalb weniger Tage oder Stunden. Dafür werden verschiedene Startsysteme untersucht und in Betracht gezogen. Neben den herkömmlichen landgestützten Startsystemen werden weitere Möglichkeiten, wie zum Beispiel seegestützte oder luftgestützte Startsysteme analysiert. Dies umfasst die Betrachtung der für den Start notwendigen Abläufe sowie der entsprechenden Regularien. Des Weiteren werden Simulationsumgebungen zur Start- und Flugkontrolle sowie der Luft- und Weltraumintegration entwickelt. Für reaktionsschnelle Starts werden neben der Ablaufplanung auch innovative technologische Lösungen benötigt, beispielsweise mobile Startinfrastrukturen, welche in der Abteilung analysiert und entwickelt werden.

Zusätzlich zur Gesamtbetrachtung des Startsystems werden geeignete Antriebstechnologien untersucht. Dies betrifft sowohl die Entwicklung neuartiger Oberstufentriebwerke als auch traditionelle Feststoffraketentriebwerke. Letztere weisen durch ihren vergleichsweise simplen Aufbau und die gute Lagerfähigkeit eine schnelle und flexible Einsatzmöglichkeit für strategische Anwendungen auf. Für die präzisere Platzierung der Kleinsatelliten im Orbit werden regelbare Oberstufentriebwerke benötigt, die lagerfähige und umweltverträgliche Treibstoffe verwenden. 

Zur Entwicklung und Qualifizierung entsprechender Triebwerke betreibt die Abteilung am Standort Trauen den Versuchskomplex Viererblock. Dort können neben der technologischen Erprobung auch weitere für zivile und militärische Nutzer relevante Messungen an Raketentriebwerken durchgeführt werden.

Raketentriebwerkstest auf dem "Viererblock" Anlagenkomplex für Versuche mit Feststoff- und Hybridraketentriebwerken
Testlauf auf dem Viererblock: Die Abgasflamme des Triebwerkes tritt deutlich sichtbar aus dem Komplex hervor.