Resiliente Satellitenkontrolle

e.De-Orbit
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ESA

Der Begriff "Resiliente Satellitensteuerung" bezieht sich auf Systeme, die den Betrieb und das Management von Satelliten gegenüber einer Vielzahl von Herausforderungen und Bedrohungen widerstandsfähig machen. Dies beinhaltet den Schutz von Satelliten und deren Steuerungssystemen vor physischen Bedrohungen wie Debris oder gegnerischen Angriffen, aber auch vor nicht-physischen Bedrohungen wie Cyber-Angriffen oder Störungen durch Ereignisse wie Koronale Massenauswürfe (KMA).

Im Rahmen unserer Forschungsaktivitäten zu diesem Thema beschäftigen wir uns mit den folgenden Aspekten:

  • Redundanz: Hier geht es um die Implementierung mehrerer unabhängiger Systeme, um sicherzustellen, dass der Ausfall eines Systems nicht zu einem Totalausfall der Satellitenkontrolle führt.

  • Robustheit: Die Systeme sollen so ausgelegt werden, dass sie einer Vielzahl von Umweltbedingungen und potenziellen Bedrohungen standhalten können.

  • Cybersicherheit: Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe umfasst eine robuste Satellitensteuerung auch fortschrittliche Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Datenübertragung und Bodensegment-Steuerungssystemen.

  • Automatisierung: Die Effizienz der Satellitenkontrolle und die Reaktionsfähigkeit auf Bedrohungssituationen werden durch den Einsatz automatisierter Systeme verbessert.

  • System of Systems (SoS): Koordination und Integration der verschiedenen Systeme, die für die Aufrechterhaltung der Funktion des Gesamtsystems entscheidend sind. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung einer effektiven Steuerung und Optimierung der Interaktionen zwischen den einzelnen Systemen, um sicherzustellen, dass die Gesamtziele erreicht werden können.

  • Schnelle Anpassungsfähigkeit: Die Fähigkeit, schnell auf unvorhergesehene Ereignisse oder Bedingungen zu reagieren, ist ein wesentliches Merkmal der Resilienz. Künstliche Intelligenz (KI) kann hier eingesetzt werden, um die Reaktionsfähigkeit auf ungewöhnliche oder sich verändernde Situationen anzupassen oder um neuartige Gefahrensituationen zu erkennen.

  • Zusammenarbeit und Datenaustausch: Durch eine umfassendere Überwachung und schnellere Reaktionen kann auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen und der Austausch relevanter Daten zur Resilienz beitragen.

Für den Schutz und den störungsfreien Betrieb kritischer Infrastrukturen wie Kommunikations-, Navigations- und Wetterüberwachungssatelliten, deren Ausfall weitreichende und schwerwiegende Folgen haben kann, ist eine widerstandsfähige Satellitensteuerung von entscheidender Bedeutung.