CHAMP - CHAllenging Minisatellite Payload

Der deutsche Satellit CHAMP leistete wichtige Beiträge zur geowissenschaftlichen Grundlagenforschung und zur Atmosphärenphysik. Mit seinen hochpräzisen multifunktionalen und komplementären Nutzlastelementen Magnetometer, Akzelerometer, Sternsensor, GPS-Empfänger, Laser-Retroreflektor und Ionendriftmeter führte CHAMP erstmals u.a. simultan hochgenaue globale Gravitations- und Magnetfeldmessungen über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren durch. Nach der Launch and Early Orbit Phase (LEOP), die im deutschen Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen unter Einbindung des Industrie und des Geo-Forschungszentrums Potsdam erfolgreich abgeschlossen werden konnte, betreibte das GSOC den CHAMP-Satelliten auch in der Routinephase über seine Bodenstation in Weilheim.

Obwohl der bei Astrium in Deutschland gebaute Satellit nur für eine 5-jährige Betriebsphase ausgelegt war, konnte im Juli 2010 das 10. Lebensjahr gefeiert werden. Die in einem Low Earth Orbit immer noch leicht vorhandenen Störkräfte bewirkten, dass der Satellit am 19.9.2010 in die Erdatmosphäre eintauchte und dort beim Wiedereintritt um 12:10 (MESZ) hoch über dem Ochotskischen Meer vollständig verglühte. Im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum GSOC in Oberpfaffenhofen war der Satellit über die vielen Jahren in guten Händen. Der Verantwortliche für den CHAMP-Missionsbetrieb, Dipl.-Ing. Klaus Gnadl, verstand es in exzellenter Weise, das Betriebsteam im Kontrollzentrum Oberpfaffenhofen sowie in den beiden angeschlossenen DLR-Bodenstationen in Weilheim und Neustrelitz zu führen. Da die Daten auch für amerikanische Wissenschaftler von höchstem Interesse sind, konnte das DLR aufgrund eines Kooperationsvertrags mit der NASA in wichtigen Phasen auch NASA-Antennen einsetzen. So kann der mehr als 10-jährige Betrieb in fast 59000 Orbits mit mehr als 12000 Bodenkontakten wahrlich als voller Erfolg gewertet werden.

Startdatum

15. Juli 2000

Bahnhöhe

460 km

Bahnneigung

87.3°

Masse

522 kg

Länge

8 m (inkl. Boom)

Startort

Plesetsk, Russland

Trägerrakete

COSMOS

Missionsdauer

10 Jahre

Kontrollzentrum

DLR / GSOC

Bodenstationen

Weilheim, Neustrelitz

Wiedereintritt

19.09.2010 (verglüht)