European Proximity Operations Simulator (EPOS 2.0)
Seit dem Start des ersten Satelliten Sputnik im Jahre 1957 wurden mehr als 8000 Satelliten ins All geschossen, davon sind ca. 5000 noch heute im Orbit, aber lediglich 2000 noch aktiv (Stand 2018). Die restlichen sind aus erdnahen Umlaufbahnen nach dem Ende ihrer Lebensdauer wieder in die Erdatmosphäre eingetreten und verglüht. Die verbleibenden 3000 künstlichen Erdtrabanten befinden sich nach wie vor als sogenannter Weltraumschrott (engl. Space Debris) auf verschiedenen Umlaufbahnen, sind jedoch nicht mehr im Betrieb, d.h. von der Erde aus nicht mehr kontrollierbar.
Visualisierung von Satelliten und Weltraumjrückständen auf erdnahen UmlaufbahnenSolche nicht-operativen Satelliten stellen sowohl für andere Satelliten als auch für die bemannte Raumfahrt eine Bedrohung dar, da eine Kollision verheerende Folgen haben könnte. Zu einem solchen Vorfall kam es bereits, als 2009 zwei Satelliten (Iridium 33 und Kosmos 225) in 790 Kilometern Höhe zusammenstießen und dabei eine riesige Zahl unkontrollierbarer kleiner Weltraumschrott-Teilchen freisetzten.
Mit der robotischen Testanlage EPOS 2.0 kann der gesamte Rendezvous Vorgang während einer On-Orbit Servicing Mission simuliert werden. Ferner werden die entwickelten GNC-Verfahren durch Hardware-in-the-Loop Simulationen verifiziert. Die Anlage besteht aus zwei Industrierobotern mit je sechs Freiheitsgraden, die die translatorische und rotatorische Bewegung von zwei Satelliten simulieren, und einer 25m langen Schiene, um einen der zwei Roboter von einem Abstand von 25 m bis 0 m verfahren zu können.