1. Juli 2024

NASA Summer School, GSOC Training Programm & die Hochschule München – eine besondere Gelegenheit für den wissenschaftlichen Nachwuchs

NASA Summer School, GSOC Training Programm & die Hochschule München – eine besondere Gelegenheit für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Credit:

stock.adobe.com / ESA / NASA

  • Zwei Masterstudenten der Luft- und Raumfahrt der Hochschule München wurden zur Teilnahme an der renommierten Summer School der NASA eingeladen, um internationale Erfahrungen im Raumflugbetrieb zu sammeln.
  • Die Teilnahme stärkt die internationale Vernetzung und den Austausch zwischen dem DLR GSOC und der NASA, indem Studenten wertvolle Einblicke in die Praxis des Raumflugbetriebs erhalten.
  • Das Programm bietet den Studenten Fachwissen und Networking mit erfahrenen NASA-Experten.

Beim letzten Treffen des SpaceOps-Konferenz-Komitees in Montreal wurden die Delegierten des DLR eingeladen „unsere Studenten“ an der Summer School des Goddard Space Flight Centers teilnehmen zu lassen. Dadurch soll der internationale Austausch und die Vernetzung zwischen Universitäten und nationalen Raumfahrteinrichtungen gestärkt werden. Die internationale SpaceOps Konferenz gilt als das wichtigste Austauschforum für den Raumflugbetrieb und mehrere Mitarbeiter des Raumflugkontrollzentrum GSOC sind Teil des Organisationskomitees. Hier besteht ein enger und guter Kontakt zu Vertretern der NASA.

Im Gegensatz zur NASA haben wir am GSOC kein solches umfassendes Studentenprogramm, jedoch führen wir mit verschiedenen Universitäten Trainingskurse und Praktika für Satellitenbetrieb durch. Die Kontakte sind also vorhanden. Für die erste Teilnahme an der Summer School wurden zwei Masterstudenten der Luft- und Raumfahrt der Hochschule München (Professor Markus Pietras) ausgewählt.

Im Rahmen der Summer School werden den NASA Praktikanten sehr unterschiedliche Aktivitäten geboten. Zum einen bekommen sie gruppenweise einen Mentor zugewiesen. In diesen Gruppen erarbeiten sie verschiedenste Raumflug- und Weltraumwissenschaftsprojekte, die zum Praktikumsabschluss allen Teilnehmern vorgestellt werden.

Des Weiteren gibt es verschiedene Themenworkshops wie z.B. Bewerbungs- und Lebenslauf-Coachings mit Elevator-Pitch-Übung, Meet & Greet mit erfahrenen NASA-VIPs die ihnen Karriere- und Persönlichkeitstipps geben, sowie mehrere Diskussion- und Fragerunden.

Ein besonders relevanter und vertrauter Bestandteil aus Sicht des GSOC war in der vergangenen Woche die Übung „Down to the Wire“. Hierbei simulierte eine Gruppe von sieben Personen verschiedene Betriebssituationen der ISS anhand echter Szenarien und Flugprozeduren, inklusive der Bewältigung von Anomalien und Störungen. Diese Übung ähnelt dem Training, das wir in unseren Studentenkursen bieten und der Vergleich in der Durchführung war für die mithörenden DLR-Kollegen sehr interessant. Ein interessanter Aspekt war z.B., dass einzelnen Studenten abweichende Unterlagen gegeben wurden und geprüft wurde, ob sie sich gegenüber den anderen Teilnehmern behaupten oder dem Konformitätsdruck erliegen. Als warnendes Beispiel wurde hier das Umfeld der Challenger-Katastrophe angeführt.

Während die amerikanischen Studenten schon seit Anfang Juni in den Sommerferien sind, ist hier ja noch Semester. Es hilft unseren Studenten, dass es sechs Stunden Zeitunterschied gibt und alles am späten Nachmittag oder Abend unserer Zeit stattfindet. Unsere Studenten nehmen natürlich per Videokonferenz teil. Das funktioniert recht gut, da auch etwa die Hälfte der US-Teilnehmer nicht in Washington vor Ort ist. So werden unsere Studenten gut wahrgenommen und sind voll integriert.

Das Programm geht noch bis zum Anfang August und wir freuen uns über die Möglichkeit der Vernetzung und die spannenden Themen die wir auf diese Weise den Studenten bieten können. Aus unserer Sicht ist dies eine wichtige Werbung für uns und unterstreicht die internationale Vernetzung des DLR. Genau wie bei unserem eigenen Studententraining finden wir es wichtig, den Kontakt zum Nachwuchs frühzeitig zu knüpfen und nicht erst bei der Bewerbung um einen Arbeitsplatz.