Kartierung nationaler, regionaler und globaler Emissionen des Transportsektors: das DLR-Impulsprojekt ELK
Der Verkehr und die damit verbundene Wirtschaftssektoren tragen deutlich zum Klimawandel bei. Die zugehörigen Emissionen steigen nach wie vor, sodass die Erreichung der Pariser Klimaziele gefährdet ist. Zudem tragen diese Sektoren in besonderer Weise zum Lärm und zur Beeinträchtigung der Luftqualität bei.
Derzeit gibt es keine Kataster, die die Emissionen (Gase, Partikel, Schall) aller Verkehrsmodi (Landverkehr, Luft-fahrt, Schifffahrt) und der damit verbundenen Energieerzeugung sowie die Emissionen für die Herstellung der Fahrzeuge und Infrastrukturen konsistent erfassen. Bislang vorhandene Kataster erlauben zudem keine weitere Differenzierung, etwa nach Fahrzeugtypen oder verkehrlichen Kenngrößen. Gleichwohl sind solche Kataster eine notwendige Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige vergleichende Bewertung der Auswirkungen des Verkehrs auf nationaler, regionaler und globaler Ebene. Darüber hinaus werden sie für die Entwicklung von Szenarien zukünftiger Emissionen und für belastbare Bewertungen von Klimaschutzmaßnahmen und sonstigen Aktivitäten zur Verbesserung der Luftqualität und zur Reduzierung der Lärmbelastung benötigt.
Das neue strategische DLR-Impulsprojekt EmissionsLandKarte (ELK) kombiniert die interdisziplinären Kompetenzen des DLR durch die Zusammenarbeit von 25 Instituten und einem externen Partner (Helmholtz-Zentrum Hereon) unter der Leitung des Instituts für Physik der Atmosphäre (Oberpfaffenhofen) und des Instituts für Verkehrsforschung (Berlin), um diese anspruchsvolle Aufgabe zu meistern. ELK setzt sich zum Ziel, eine primäre Informationsquelle für verschiedene Stakeholder und Zielgruppen zu etablieren, seien es Entscheider in der nationalen Politik und Verwaltung, die wissenschaftliche Community der Klima-, Luftqualitäts- und Lärmmodellierung oder das Intergovernmental Panel for Climate Change (IPCC).
Die Erstellung von Emissionskatastern erfordert die enge Zusammenarbeit zahlreicher Disziplinen, um das breite thematische Spektrum abzudecken. Dies reicht von der Verkehrsnachfrage und Emissionsindizes über die Entwicklung von Modellen bis hin zu geeigneten Wegen der Visualisierung und Bereitstellung der erzeugten Daten. Bedingt durch die unterschiedlichen Emittenten und die sehr heterogene Datenlage in den verschiedenen Emissionsbereichen ist eine Kombination von verschiedenen Modellwerkzeugen und -verfahren notwendig, auch mit Unterstützung von Messungen und Satellitendaten.
Im Wesentlichen werden vorhandene Daten (DLR-eigene und externe) aufbereitet und ausgewertet sowie Verfahren zur Bestimmung räumlich und zeitlich aufgelöster Verkehrsvolumina und Emissionsverteilungen weiterentwickelt und angewendet. Genau spezifizierte Kriterien für die Auslegung der Emissionskataster werden definiert, anhand derer die entstandenen Kataster auf ihre Anwendbarkeit hin geprüft werden. Darüber hinaus muss durch eine geeignete Datenbankstruktur und eine Nutzeroberfläche sichergestellt werden, dass sowohl interne wie externe Nutzer einfach und zuverlässig auf die finalen Kataster zugreifen können.
Das Projekt ELK verbindet die DLR-Programme Luftfahrt, Raumfahrt, Verkehr und Energie.