29. September 2008

Falcon Flugzeugmessungen zur Verbesserung der Taifunvorhersage

Credit:

Weismann / DLR

Das DLR-Forschungsflugzeug Falcon ist seit dem 23. August 2008 auf der US Naval Facility Atsugi in Japan um die Vorhersage von Taifunen zu verbessern und deren Auswirkungen auf die Strömungssysteme der mittleren Breiten zu untersuchen. Im Rahmen des Projektes wurde in Zusammenarbeit mit zwei amerikanischen und einem taiwanesischen Forschungsflugzeug zum ersten Mal der Lebenszyklus eines Taifuns über einen Zeitraum von fast zwei Wochen durch Flugzeugmessungen beobachtet, von den Tropen bis zum Einfluss in den mittleren Breiten. Der beobachtete Taifun „Sinlaku“ hatte eine maximale Intensität der Stärke 4 knapp bevor er Taiwan erreichte und dort zu schweren Überschwemmungen führte. In der weiteren Entwicklung streifte er die Ostküste Japans und wandelte sich östlich von Japan in ein außertropisches Tiefdrucksystem um.

Die Messungen finden im Rahmen der THORPEX Pacific Asian Regional Campaign (T-PARC) statt, die Teil eines 10-jährigen Forschungsprogramms der WMO ist. Finanziert wird die Falcon neben dem DLR durch das Forschungszentrum Karlsruhe und weiteren Institutionen aus den USA, Kanada, Japan, Korea und Europa. Wind-, Wasserdampf-, Temperatur- und Feuchtemessungen von Fallsonden (rechtes Bild; Urheber: The Yomiuri Shimbun) werden in Echtzeit über ein Satellitentelefon direkt allen Wetterdiensten zur Verfügung gestellt.

Zusätzlich werden für die Messungen weltweit einzigartige am Institut für Physik der Atmosphäre (IPA) entwickelte Lidarinstrumente eingesetzt, die mit Hilfe von Lasern hoch aufgelöste Wind- und Wasserdampfprofile in der Atmosphäre messen. Diese Daten sollen als Grundlage für die Entscheidung über den Einsatz von zukünftigen operationellen Instrumenten auf Satelliten oder Linienflugzeugen dienen. Vorangegangene Studien des IPA deuten an, dass solche Messungen deutlich höheren Nutzen für die numerische Wettervorhersage haben als konventionelle Messungen.