Im Rahmen des vom DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik geleiteten Forschungsvorhabens 5G-Reallabor in der Mobilitätsregion Braunschweig-Wolfsburg wird ein offenes Reallabor aufgebaut. Das 5G-Reallabor dient der schnellen Umsetzung von Anwendungsfällen auf konzentrierter Fläche, um Erfahrungen über die 5G-Technologie, aber auch das über Zusammenwirken mit anderen Technologien über Domaingrenzen hinweg zu sammeln.
Es wird erforscht, wie parallel zum 5G-Netzausbau die 5G-Technologie im städtischen Raum ergänzend zu weiteren Kommunikationstechnologien nutzbringend einsetzbar ist. Aus einer breiten Erprobung der 5G-Technologie in verschiedenen Anwendungsfeldern wird ein Erkenntnisgewinn zu verschiedenen praxisorientierten Forschungsfragestellungen sowie Impulse in die Projektregion und darüber hinaus erwartet. Die konkreten Anwendungsfälle sind in den Bereichen Mobilität, eHealth, Smart Construction und Smart City-Dienste zu verorten. Insgesamt 12 Teilprojekte bearbeiten Forschungsfragen, unter anderem zu „Optimierte Rettungsmobilität mit Infrastrukturunterstützung“, „Rettungsdrohne“ und „Zugsteuerung und -beeinflussung“.
Das Institut für Flugführung ist hierbei in dem Anwendungsfall Rettungsdrohne federführend. Verbessert werden soll die Informationslage an Einsatzstellen bereits vor dem Eintreffen der ersten Rettungskräfte. Dazu sollen Drohnen genutzt werden, welche im Notfall durch die Einsatzleitzentrale der Feuerwehr zur Einsatzstelle gesendet werden. Dies spart Zeit und optimiert die Abläufe an der Einsatzstelle, da die richtigen Mittel abgerufen und gegebenenfalls über passende Anfahrtswege informiert werden kann. Nach der Erkundung der Lage vor Ort wird eine digitale Sperrzone eingerichtet, um Handlungsraum für Einsatzkräfte, bei Bedarf eine Landezone für Rettungshubschrauber und Sicherheit für die Betroffenen zu gewinnen. Diese Sperrzone kann über entsprechende (U-space) Services über die 5G-Serviceschicht sowie direkt von der Drohne an Fahrzeuge in der Nähe des Unfallortes übermittelt werden.
Das Institut wird im 5G-Bereich mit Mobilfunknetzbetreibern in deren Live-Netzen zusammenarbeiten. Zusätzliche 5G-Technologiebausteine wie Mobile Edge Cloud Server sollen ebenfalls für Low Latency-Anwendungen zur Verfügung stehen. Ebenfalls wurde die Feuerwehr Braunschweig mit dem Ziel unterbeauftragt, die entwickelten Systeme mit bestehenden realen Systemen der Feuerwehr zu verknüpfen und zu testen.