SolMeth24

Vast / Mabanaft
Erste kommerzielle Anlage ihrer Art zur Herstellung von Solar-Methanol in Australien
Laufzeit: 1.6.2024 - 31.12.2027
Das Institut für Future Fuels ist Teil eines australisch-deutschen Konsortiums, das in Südaustralien die neue Solar-Methanol-Anlage SM1 errichtet. Die Anlage kann pro Jahr bis zu 7.500 Tonnen grünes Methanol mithilfe konzentrierter Sonnenenergie produzieren. Methanol ist eine vielseitige Chemikalie, die aus Wasserstoff und Kohlendioxid hergestellt werden kann. Geschieht dies mithilfe sauberer, erneuerbarer Energie, kann das Verfahren dabei helfen, schwierig zu dekarbonisierende Sektoren wie die Schiff- oder Luftfahrt umweltfreundlicher zu machen. Die Methanol-Anlage wird die umweltfreundliche und kostengünstige Wärme nutzen, die das konzentrierende Solarkraftwerk VS1 von Vast Solar am Standort erzeugt.
Kooperation zwischen deutschen und australischen Technologieträgern
Das Projekt verbindet das Know-how führender deutscher Industrieunternehmen wie Mabanaft, Fichtner und bse Methanol mit den Innovationen des DLR, um eine Anlage zur Produktion von solarem Methanol zu entwickeln und auf industriellen Maßstab zu skalieren. Das produzierte Methanol soll auf den Weltmärkten verkauft werden, um Sektoren wie die Schifffahrt zu dekarbonisieren – möglicherweise auch in Deutschland. Methanol kann als emissionsarmer Treibstoff für Schiffe eingesetzt werden, um herkömmliche fossile Brennstoffe zu ersetzen und so die Emissionen des Sektors deutlich zu reduzieren. Ein weiterer wertvoller Beitrag des Projekts ist die Entwicklung von Logistik, Lieferketten und einem Markt interessierter Abnehmer.
Herausforderungen: Energieversorgung und Methanolkosten
Obwohl die verwendete Technologie bereits kommerziell verfügbar ist, werden in diesem Projekt erstmals verschiedene Verfahren in diesem Maßstab kombiniert. Wie bei allen durch erneuerbare Energien angetriebenen Prozessen stellen die Schwankungen und Verfügbarkeit von grünem Strom eine Herausforderung dar. Der Einsatz von Wärme aus solarthermischen Kraftwerken (CSP) soll hier Abhilfe schaffen, da die Wärme zur Stromproduktion durch Speichertechnologien jederzeit vor Ort verfügbar ist. So kann die Destillation von Rohmethanol nahezu kontinuierlich betrieben werden, der Bedarf an grünem Strom wird reduziert, die Betriebsstunden der Anlage erhöht und die Anlauf- und Abschaltzeiten beschleunigt. Dies führt letztlich zu günstigeren Herstellungskosten für grünes Methanol.
Das DLR verfügt über umfangreiche Erfahrung im Design von industriellen Prozessen, die durch Solarwärme unterstützt werden. Dies bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit für Wissens- und Technologietransfer.
Technologische Unterstützung durch eine Pilotanlage in Jülich
Im Rahmen des Entwurfs und der Inbetriebnahme der Anlage entwickelt das DLR zur Unterstützung ein Modell, um neue Konzepte zur Wärmeintegration zu testen und die Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit der Methanol-Anlage zu bewerten. Darüber hinaus ist in Jülich der Bau einer Pilotanlage geplant, die das Methanol-Reaktorsystem von SM1 abbildet. Ziel der Anlage im Technikumsmaßstab ist es, unterschiedliche Betriebsbedingungen und Katalysatoren im Vorfeld zu testen, um Risiken zu minimieren und den Bau von SM1 in Australien zu beschleunigen.
Die geplante Methanol-Anlage im Projekt SolMeth24 wird eine der ersten solaren ihrer Art im kommerziellen Maßstab weltweit sein. Das produzierte Methanol soll ab 2027 einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Schifffahrt leisten. Darüber hinaus erhalten deutsche Industrieunternehmen die Möglichkeit ihre Technologien und ihr Know-how in einem neuen Geschäftsfeld in Australien zu demonstrieren.
Bundeministerium für Bildung und Forschung
Das Projekt ebnet den Weg für weitere Investitionen in grüne Technologien und stärkt die Rolle von solar erzeugtem Methanol als zukunftsweisendem Energieträger. Es beschleunigt den Einsatz erneuerbarer Energien in der Industrie und trägt zur globalen CO2-Reduktion bei.
Weitere Informationen gibt es auf der Projektwebseite:
Projekt | SolMeth24 |
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Laufzeit | 1.6.2024 - 31.12.2027 |
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