Wer schon mal in einem Flugzeug einen Fensterplatz erwischt hat weiß: Von da oben hat man einen tollen Ausblick. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzen den Blick aus großer Höhe, um viele ganz unterschiedliche Fragen zu untersuchen: Wie schnell schmilzt das Eis in den Polarregionen? Wo wird der Regenwald gerodet und welche Folgen hat das fürs Klima? Nach Erdbeben oder Überflutungen erkennt man im Überflug das Ausmaß der Schäden und kann Rettungskräften mitteilen, welche Straßen noch zu befahren sind – um nur einige Beispiele zu nennen.
Manche dieser Anwendungen sind wirklich überraschend: Von unten sieht es aus wie ein ganz normales Feld oder einfach eine Wiese. Aus der Höhe betrachtet zeigen seltsame Strukturen plötzlich, dass sich da unter der Erdoberfläche etwas verbirgt. Manchmal stoßen Archäologen auf diese Weise auf die Spuren früherer Siedlungen. Ein anderes Beispiel: Falschfarbenbilder, die von Flugzeugen gemacht werden, zeigen den Reifezustand von Getreide. Insbesondere in Ländern mit sehr großen Anbauflächen wird so in Minutenschnelle festgestellt, wo die Pflanzen geerntet werden können und wo noch nicht. In anderen Regionen wie etwa in Afrika werden Tierherden aus der Luft beobachtet und der Bestand bedrohter Tierarten wird so erfasst.
In der „echten“ Forschung kommen dabei Forschungsflugzeuge zum Einsatz, die Kameras, Wärmebild-Sensoren und andere Instrumente an Bord haben. Auch die Zusammensetzung der Atmosphäre und viele andere Daten über den „Gesundheitszustand“ unseres Planeten lassen sich so ermitteln. Oft testet man auf diese Weise auch Geräte, die dann ein „Stockwerk“ höher, nämlich per Satellit in der Umlaufbahn zum Einsatz kommen.
Aber auch mit einem selbst gebauten Fluggerät kann man spannende Fragen untersuchen: Mit einem Fesselballon, der am Rand eines Dorfes – sicher an einem Seil befestigt – in die Höhe steigt, kann man die Anzahl von Solaranlagen auf den Dächern ermitteln. Kann man Kontakt mit einer Schule aus der Nachbarschaft aufnehmen, indem beide gleichzeitig einen solchen Fesselballon aufsteigen lassen und sich gegenseitig filmen? Was könnte man mit einem selbst gebauten, steuerbaren „Mini-Zeppelin“ aus der Luft beobachten? Das Helium sollte es im Ballon-Shop geben – die Fragestellung und alles andere müsstet ihr euch überlegen! Vielleicht untersucht ihr ja auch Felder und Wiesen auf verborgene Strukturen. Oder ihr fertigt mithilfe solcher Bilder eine Karte an, die einen Flusslauf in der Nähe zeigt: Ist er begradigt oder natürlich? Ihr könnt auch euer Fluggerät selbst zum Gegenstand der Untersuchungen machen: Eine Kamera, die das „Triebwerk“ einer Wasserrakete zeigt, wäre eine interessante Sache! Oder ihr filmt euch einfach mithilfe eines Drachens, wie ihr alle am Boden steht – vielleicht habt ihr da ja mit weißen Tüchern oder anderen Materialien eine Botschaft ins Gras „geschrieben“, die man nur von oben lesen kann? Oder ein Bild wie bei den berühmten und bis heute rätselhaften „Geoglyphen“ von Nazca … Jetzt haben wir euch aber genug Tipps gegeben. Ihr seid dran!