Transforming Europe’s Rail Freight

TRANS4M-R

Innovation im Schienengüterverkehr:

Die Zukunft gestalten mit der Digitalen Automatischen Kupplung

„Im Jahr 2050 ist der Schienenverkehr in Europa das Rückgrat einer intermodalen "Mobilität als Dienstleistung" innerhalb der Städte und darüber hinaus, sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr, und erfüllt die Bedürfnisse der Kunden, der EU-Bürger und der Gesellschaft.“ The European Rail Research Advisory Council (ERRAC)

Angesichts des stetigen Wachstums im Güterverkehrssektor wird eine Steigerung der Effizienz des Schienentransports immer wichtiger. Ziel ist es, den Schienengüterverkehr als Rückgrat emissionsarmer, widerstandsfähiger europäischen Logistikketten zu etablieren und damit die Ziele und Visionen der Europäischen Kommission im Rahmen des European Green Deal zu erreichen.

In diesem Kontext wird im Projekt TRANS4M-R die Digitale Automatische Kupplung (DAC) als Schlüsselelement für die Optimierung des Schienengüterverkehrs in Europa entwickelt. Idee hierbei ist es, heutige manuelle Prozesse wie das Ab- und Ankuppeln von Waggons oder die Bremsprobe mittels eines automatischen Kupplungskopfes zu automatisieren. Die DAC ermöglicht dabei sowohl eine Steigerung der operativen Effizienz und Flexibilität durch die schnellere und effizientere Bildung und Auflösung von Güterzügen als auch eine Steigerung der Kapazitäten durch längere und schwerere Züge.

Ferner wird die Integration der DAC mit darauf abgestimmten softwaredefinierten Systemen und digitalen Eisenbahndiensten eine bessere Integration der Bahndienste in multimodale Transportketten ermöglichen. Dies betrifft sowohl die Planung als auch den Betrieb von Schienenverkehren. Die hierbei im Projekt zu entwickelnden nahtlosen, integrierten, interoperablen, validierten und EU-weit zugelassenen Lösungen zielen darauf ab, einen einheitlichen EU-Rahmen für die Schienengüterverkehrstechnologie mit genau definierten Schnittstellen für eine effektive Systemintegration und einen nahtlosen Betrieb über Grenzen, Akteure und Verkehrsträger hinweg zu schaffen.

TRANS4M-R Vision und Ziele

Flagship Project 5 - Transforming Europe‘s Rail Freight
In diesem Video wird die Vision, der Umfang und die Ziele des Projektes TRANS4M-R, einem von der Europäischen Union finanzierten Forschungs- und Entwicklungsprojekt für den Schienengüterverkehr, erläutert.
Credit:

Europe's Rail Joint Undertaking

TRANS4M-R bringt 77 Partner aus dem gesamten Eisenbahnsektor zusammen, darunter Endnutzer, Industriepartner, Eisenbahnverkehrsunternehmen, Netz- und Infrastrukturbetreiber, Waggonvermieter, kleine und mittelständige Unternehmen sowie die Wissenschaft. Das Projekt spielt eine wichtige Rolle bei der Erfüllung der Verpflichtung des Schienengüterverkehrssektors, den Anteil des Modal Split bis 2030 auf 50 % zu erhöhen, die Kausalität zwischen Wirtschaftswachstum in Europa und verkehrsinduzierter Umweltverschmutzung aufzuheben und sich positiv auf die Lebensqualität der europäischen Bürger auszuwirken.

Das Projekt besteht aus den zwei Clustern "Vollständig digitaler Güterzugbetrieb" (Full digital freight train operations - FDFTO) und "Nahtloser Güterverkehr" (Seamless freight). FDFTO konzentriert sich auf technologische Innovationen für Züge wie der bereits erwähnten DAC mit ihren harmonisierten Schnittstellen. Die Schaffung einer elektrischen und datenseitigen Verbindung zwischen den Waggons ermöglicht intelligente Anwendungen für Güterzüge. Heutige manuelle Prozesse vor der Zugabfahrt, wie z. B. die Erfassung der Zugzusammenstellung sowie Bremstests, werden durch FDFTO-Zugfunktionen automatisiert. Auch die Zugfahrt an sich kann beispielsweise durch die kontinuierliche Überwachung der Zugintegrität oder verteilter Traktionssysteme verbessert werden.

Beim nahtlosen Güterverkehr geht es um eine bessere Integration der Bahndienste in multimodale Transportketten sowohl bei der Planung als auch beim Betrieb von Schienenverkehren. Die durchgängige Planung wird durch neue Funktionen wie intermodales Routing und dynamische Informationssysteme für das Kapazitäts- und Nachfragemanagement verbessert. Der Betrieb profitiert von einem standardisierten Echtzeit-Datenaustausch und KI-basierten Vorhersagealgorithmen. Dies ermöglicht eine direkte Interaktion mit neuen Verkehrsmanagementsystemen und eine dynamische Disposition in Rangieranlagen und Umschlagterminals.

Gefördert durch

Kontakt

Jürgen Rataj

stellvertretender Institutsdirektor und Abteilungsleiter
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrsforschung
Instituts- und Strategieplanung
Rudower Chaussee 7, 12489 Berlin