Retail4Multi-Use
Ladeinfrastruktur für den Wirtschaftsverkehr
- Erfassen der Stakeholder-Anforderungen durch verschiedene Erhebungsformate
- Ermittlung der Potenzialanalyse für Multi-Use-Anwendungen im Berliner Einzelhandel
- Analyse der rechtlichen und prozessualen Anforderungen zur beschleunigten Umsetzung von Multi-Use-Ladeinfrastruktur
Der Einsatz von Nutzfahrzeugen im Wirtschaftsverkehr unterscheidet grundlegend von der Nutzung privater Pkw. Unterschiede bestehen dabei v.a. zwischen verschiedenen Wirtschaftszweigen und ihren jeweiligen Fahrzeug-Betriebskonzepten. Bisher wurde vornehmlich der private genutzte Pkw für Planung und Aufbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur betrachtet. Um dem steigenden Ladeinfrastrukturbedarf des Wirtschaftsverkehrs gerecht werden zu können, müssen die Anforderungen der relevanten Akteur/innen ermittelt werden. Ein Projektziel ist es, Ladeinfrastruktur durch die kombinierte Nutzung privaten Pkw und Flottenfahrzeugen im Wirtschaftsverkehrs optimal auszulasten. Darüber hinaus werden durch Wirtschaftsakteur/innen neue Anforderungen an Reservierungsoptionen, Abrechnungssysteme und Verfügbarkeit der Ladeinfrastruktur gestellt. Im Rahmen unserer Forschungsarbeiten zum Thema Ladeinfrastruktur für den Wirtschaftsverkehr erheben wir Nutzungsmuster von Fahrzeugen und Ladepräferenzen. Basierend auf diesen Daten können Ladebedarfe ermittelt werden und Potentiale für die Mehrfachnutzung bestimmt werden.
Abhängigkeit des Markthochlaufs
Um zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung im Verkehr im Jahr 2030 beizutragen, leistet ein schneller Markthochlauf der Elektromobilität in Deutschland einen wichtigen Beitrag. Dieser kann nur erreicht werden, wenn der Aufbau von Ladeinfrastruktur dem Markthochlauf der Fahrzeuge vorausgeht. Die Ladeinfrastruktur wird für Betreiber jedoch erst dann rentabel, wenn eine deutlich wachsende Verkaufszahl von Elektrofahrzeugen absehbar ist und die Nutzung der Ladepunkte einfach ist. Das Projekt Retail4Multi-Use trägt zur besseren Auslastung der Ladeinfrastruktur am Einzelhandel bei und unterstützt damit den Markthochlauf der Elektromobilität.
Analyse zum Potenzial der Mehrfachnutzung
Im Projekt Retail4Multi-Use wird die Nutzung von Ladeinfrastruktur (LIS) an Einzelhandelsstandorten untersucht. Hierbei werden verschiedene Nutzendengruppen, insbesondere aus dem Wirtschaftsverkehr, einbezogen. Ziel ist es, die Potenziale durch die Mehrfachnutzung von LIS zu bestimmen. Hierfür werden zunächst Anforderungen der relevanten Stakeholder an die Mehrfachnutzung der LIS durch verschiedene empirische Erhebungsformate erfasst. Dies beinhaltet Befragungen des Einzelhandels sowie Interviews und Expertenworkshops mit Stakeholdern. Durch den Einsatz des DLR-MovingLab werden Fahrprofile verschiedener Flotten mit Nutzfahrzeugen erhoben und mit deren Ladeanforderungen und Ladepräferenzen verbunden. Darüber hinaus werden rechtliche und prozessuale Herausforderungen analysiert um den Aufbau von Multi-Use-Ladeinfrastruktur zu beschleunigen.
Projektpartner
- Reiner Lemoine Institut gGmbH
Assoziierte Partner
- Berliner Agentur für Elektromobilität eMO
- Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR
- Handelsverband Deutschland e.V.
- Inselwerke eG
- Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz in Berlin
- Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe in Berlin
- Stromnetz Berlin GmbH
- TotalEnergies SE
- Verband Kommunaler Unternehmen e.V