Das DLR Institut für Verkehrsforschung trauert um Dr. habil. Stephan Müller

Stephan Müller war seit 2008 am Institut für Verkehrsforschung in Berlin tätig – zunächst als Doktorand und später als Gruppenleiter für die Gebiete „Innovation und Güterverkehrskonzepte“ sowie „Marktanalysen, Marktgestaltung und Innovationsstrategien“. Er beschäftigte sich mit makroskopischer Verkehrsmodellierung, Mobilitätsökonomie, disruptiven Entwicklungen im Güterverkehr, der Diffusion intelligenter Verkehrstechnologien und der Analyse von Innovationsprozessen im Transportsektor. Besonders prägte ihn sein Frankreich-Aufenthalt, wo er gemeinsam mit französischen Kolleginnen und Kollegen die Bedingungen für radikale Innovationen im Güterverkehr erforschte. Seine Arbeit trug maßgeblich zum Verständnis der Evolution von Verkehrssystemen und ihrer wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Auswirkungen bei.
Stephans Arbeiten zur Entwicklung von Verkehrssystemen sind wegweisend. Er beschrieb die Verkehrsevolution erstmals umfassend in einer gesamtheitlichen Perspektive und arbeitete die historisch inhärenten Dynamiken der Verkehrssystementwicklung heraus. Seine Forschung bildet eine neue, ganzheitliche Grundlage für das Verständnis der langfristigen Entwicklung von Verkehrssystemen – insbesondere im Kontext aktueller Innovationsdynamiken – und zeigt nicht nur zentrale Zukunftsthemen auf, sondern legt zugleich den Grundstein für eine weiterführende innovationsökonomische Analyse im Verkehrssektor und schafft damit eine fundierte Basis für zukünftige Forschungsarbeiten.
Stephan Müller war ein exzellenter Wissenschaftler und seine ansteckende Begeisterung für die ökonomische Forschung machten ihn zu einem geschätzten und inspirierenden Kollegen, der das Institut für Verkehrsforschung und insbesondere die dortige Innovationsökonomie maßgeblich geprägt hat. Seine Ansätze prägen nicht nur die Verkehrsforschung, sondern sind auch bei den Akteuren der Fahrzeugindustrie und Mobilitätsbranche auf außergewöhnliches Interesse gestoßen.
Stephan Müller war ein außergewöhnlicher Teamplayer, der seine Kolleginnen und Kollegen stets förderte und unterstützte – auf Stephan war immer Verlass. Wir werden ihn sehr vermissen.
Seine innovativen Ideen und Begeisterung werden uns stets begleiten – das gilt insbesondere für die momentane Umbruchsperiode aber auch für zukünftige Disruptionen in der Verkehrstechnologie und den Geschäftsmodellen in der Mobilität.
Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei ihm und seiner Familie.
Die Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Verkehrsforschung