28. April 2023

Start des europäischen Projekts LEIA: Forschung für zukünftige Solarturmkraftwerke

Solarthermisches Kraftwerk Cerro Dominador
Credit:
Grupo Cerro
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Das Projekt LEIA soll zur Entwicklung und Markteinführung der nächsten Generation innovativer, zuverlässiger und intelligenter solarthermischer Turmkraftwerke beitragen. Das Ziel der Forschenden aus dem DLR und seiner Projektpartner ist, Methoden zur Inspektion und Zustandsüberwachung solarer Turmkraftwerke aus der Forschung auf den Stand von Prototypen zu bringen.
Die im Projekt weiterentwickelten Verfahren werden im chilenischen Kraftwerk Cerro Dominador im praktischen Einsatz getestet. Langfristig sollen die angestrebten intelligenten und automatisierten Lösungen die Stromgestehungskosten von Turmkraftwerken senken.  

Noch haben solarthermische Turmkraftwerke am weltweiten CSP-Markt (CSP = Concentrated Solar Power) einen kleineren Anteil als Parabolrinnenkraftwerke. Die beiden Kraftwerkstypen unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Anordnung, Form und Funktion ihrer Spiegel und des Solarstrahlungsempfängers (engl. Receiver). Der oben im Solarturm zentral positionierte Strahlungsempfänger eines Turmkraftwerks kann im Vergleich zu den dezentral angeordneten Receiver-Rohren eines Parabolrinnenkraftwerks höhere Temperaturen erzeugen. Und höhere Temperaturen ermöglichen höhere Kosteneffizienzen. Aufgrund der noch nicht ausgeschöpften möglichen Höchsttemperatur am Receiver ist zudem das Kostenreduktionspotenzial von Turmkraftwerken höher, als das von Parabolrinnenkraftwerken.
Daher sind die aktuell im Bau befindlichen und projektierten neuen solarthermischen Kraftwerke überwiegend Turmkraftwerke und sind Forschung und Industrie sehr daran interessiert, Technologien für noch kosteneffizientere Turmkraftwerke zu entwickeln.

Das DLR entwickelt im Rahmen von LEIA Messmethoden für bestimmte Kraftwerksparameter, darunter die Flussdichte auf der Oberfläche des Strahlungsempfängers, seine Effizienz und Temperaturverteilung, sowie die ortsaufgelöste Verschmutzung des Solarfelds.Dabei werden die Forschenden auch Anlagen von CIEMAT‘s  Plataforma Solar de Almería nutzen.

Im chilenischen Kraftwerk Cerro Dominador werden die neuen Verfahren schließlich in realer Umgebung überprüft.

LEIA ist ein internationales Verbundvorhaben unter der Leitung des spanischen Forschungszentrums CIEMAT, mit den deutschen Partnern DLR und CSP Services, dem assoziierten Partner Siemens Energy, der spanischen CENER Foundation und dem spanischen Unternehmen Tewer Engineering. Das spanische Unternehmen ACCIONA hat die Rolle des technischen Koordinators.
Das LEIA-Projekt wird im Rahmen des EU-Netzwerks CSP ERANET mit 2,6 Millionen Euro gefördert.

Kontakt

Elke Reuschenbach

Leiterin Institutskommunikation
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Solarforschung
Linder Höhe, 51147 Köln-Porz
Tel: +49 2203 601-4153