DLR_School_Lab
Köln
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Natürlich wissen die meisten Tiere, wo oben oder unten ist – sonst könnten sie sich ja gar nicht in der Welt zurechtfinden. Das hilft ihnen, Nahrung zu finden und gefährliche Bereiche zu meiden. Aber gilt das auch für Einzeller? Reagieren schon Pantoffeltierchen auf die Schwerkraft der Erde? Oder richten sie sich in einer Pfütze mehr nach anderen Reizen wie z. B. Licht oder Temperatur? Sind unsere Beobachtungen rein physikalisch erklärbar oder steckt ein anderer Mechanismus dahinter?
Wir stellen verschiedene Hypothesen auf und testen sie mit Versuchen zum Schwimmverhalten der Pantoffeltierchen. Wohin und wie schnell die Einzeller schwimmen, zeichnen wir mit einer Videokamera auf und benutzen ein Computerprogramm zur Auswertung.
Bleibt die spannende Frage: Lässt sich der Mechanismus, den Pantoffeltierchen zur Orientierung nutzen, vielleicht auf spezialisierte, menschliche Körperzellen übertragen? Vielleicht könnten unsere Ergebnisse ja sogar für die Raumfahrtmedizin nützlich sein.
Die Schwerkraft ist auf der Erde der einzige zuverlässige Reiz: Sie ist immer da, hat immer dieselbe Richtung und ändert kaum ihre Stärke. Wenn selbst Einzeller wie das Pantoffeltierchen die Schwerkraft zur Orientierung nutzen sollten: Wäre es dann sogar möglich, dass auch unsere Körperzellen die Fähigkeit zur Schwerkraftwahrnehmung besitzen? Und was könnte geschehen, wenn diese Zellen über lange Zeit in die „Ausnahmesituation" Schwerelosigkeit geraten?
Auf die Erkenntnisse der biologischen Forschung sind auch die Astronautinnen und Astronauten gespannt – hoffen wir doch, die negativen Langzeitfolgen der Schwerelosigkeit eines Tages in den Griff zu bekommen.