Schwerelosigkeit

Astronaut in Schwerelosigkeit
Credit:

ESA

Weltraum im Labor

Schwerelos wie eine Astronautin oder ein Astronaut sein – dafür müsst ihr nicht einmal ins All: Wer im Schwimmbad vom Zehn-Meter-Turm springt, ist genau 1,4 Sekunden lang schwerelos. Das ist seltsam: Denn eigentlich herrscht ja auf der Erde überall die Schwerkraft. Wieso ist man dann während des Sprungs in die Tiefe schwerelos?
Dieser Frage gehen wir mit Experimenten an unserem Mini-Fallturm nach. Dabei gibt es viel zu entdecken: Wusstet ihr, dass Flüssigkeiten im freien Fall Kugelgestalt annehmen? Dass eine Kerzenflamme in Schwerelosigkeit ausgeht? Wieso ist das Forschen in Schwerelosigkeit auf der ISS wichtig für Medizin und Industrie? Und warum müssen die Astronautinnen und Astronauten dort aufpassen, dass sie im Schlaf nicht ersticken?

Wichtige Experimente

Experimente in Schwerelosigkeit
Zusammen forschen.

Experimente in Schwerelosigkeit helfen dabei, modernste Metall-Legierungen herzustellen. Oder Verbrennungsvorgänge in Motoren zu optimieren. Und sie zeigen, was Ingenieurinnen und Ingenieure beachten müssen, damit der Raketentreibstoff in die richtige Richtung fließt.

Der Mini-Fallturm

Mit dem Mini-Fallturm kommt ihr den Geheimnissen der Schwerelosigkeit auf die Spur. Der Fallturm erzeugt auf zwei Meter Fallhöhe für genau 0,6 Sekunden Schwerelosigkeit. Zu kurz, meint ihr? Nicht für uns: Eine Zeitlupen-Videokamera filmt die Experimente – und wir werten sie anschließend aus. Dazu ist die Kamera in einer Fallkapsel installiert. Per Funk sendet sie ihre Bilder an einen Computer.

Gefährlicher Weltraum

Experiment Schwerelosigkeit
Kasten mit Experiment im Mini-Fallturm.

In der Zeitlupen-Auswertung könnt ihr zum Beispiel erkennen, wie sich die Flamme einer Kerze halbkreisförmig um den Docht zurückbildet, um schließlich ganz auszugehen. Die Erklärung: Unter normalen Schwerkraft-Bedingungen steigt warme Luft nach oben und zieht kühle Luft hinter sich her. Das nennt man Konvektion – und sie versorgt eine Flamme mit frischem Sauerstoff. In Schwerelosigkeit dagegen können die warmen Verbrennungsgase nicht nach oben steigen, sodass von unten nicht genug Sauerstoff nachströmt: Die Flamme erstickt sich selbst.

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