3. April 2025

Speed-Dating, leuchtende Rucksäcke und echte Roboter

Girls’Day im DLR
Mehrere hundert Schülerinnen waren am Girls’Day im DLR zu Gast – hier ein Bild aus dem DLR_School_Lab Köln.

„Speed-Dating“ mit Wissenschaftlerinnen, ein Quiz zum Flug der ersten deutschen Astronautin ins All – und viele spannende Experimente wie die Konstruktion von leuchtenden Rucksäcken und „brüllenden“ Taschen: Das alles gab es am 3. April beim diesjährigen Girls’Day in den DLR_School_Labs, die insgesamt mehrere hundert Schülerinnen in die Welt der Forschung eintauchen ließen.

Schon seit vielen Jahren beteiligt sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) an dem bundesweiten Aktionstag. Neben zahlreichen Instituten sind dabei auch die DLR_School_Labs mit großem Engagement aktiv – sowohl an eigenen DLR-Standorten als auch an befreundeten Hochschulen. Weil oft gefragt wird, was da bei einem Besuch so alles auf dem Programm steht, hier ein ausführlicher Bericht aus den einzelnen DLR_School_Labs. Vielleicht weckt die Lektüre ja bei einigen Mädchen schon Interesse für eine Bewerbung im nächsten Jahr …

Planetenforschung und vieles mehr

Am DLR-Standort Berlin erhielten 35 Schülerinnen spannende Einblicke in die Arbeit der Institute für Planetenforschung, Optische Sensorsysteme, Verkehrsforschung und Verkehrssystemtechnik. Dabei konnten sie sich mit DLR-Wissenschaftlerinnen austauschen und jede Menge Fragen stellen. Ergänzt wurde das Programm durch Laborführungen und praktische Experimente im DLR_School_Lab, bei denen die Schülerinnen selbst aktiv wurden.

Training für den Flug ins All: Ministerin machte mit

Im wörtlichen Sinne hoch her ging es im benachbarten Raumfahrtzentrum orbitall des Berliner Freizeit- und Erholungszentrums FEZ, einem langjährigen Partner der DLR-Nachwuchsförderung. Hier drehte sich alles um den Alltag von Astronautinnen, wobei das Training für den Flug ins All und die Arbeit auf der Internationalen Raumstation in vielen Übungen simuliert wurden. Auch Bundesfamilienministerin Lisa Paus, die das orbitall gemeinsam mit rund 100 Schülerinnen besuchte, ließ sich die Chance nicht nehmen und machte bei mehreren Übungen mit. Hier einige Bilder von dem bemerkenswerten Tag im FEZ.

Führungen, ein Quiz und ein Spiel

Virtual Reality
Mit VR-Brille unternahmen die Schülerinnen Ausflüge in virtuelle Welten.

Ein Quiz zur Raumfahrt-Mission der ersten deutschen Astronautin Rabea Rogge, die an diesem Tag noch die Erde umkreiste, Ausflüge in virtuelle Welten – oder auch ein Spiel, bei dem die Schülerinnen die Rolle von Fluglotsinnen im Tower einnahmen: Das DLR_School_Lab Braunschweig und die dort angesiedelten Institute hatten sich viele spannende Programmpunkte ausgedacht, die den Girls’Day für 40 Mädchen zu einem echten Erlebnis machten.

Auf ins Weltall!

Unter dem Motto „Auf ins Weltall!“ verbrachten auch in Bremen 20 Mädchen einen spannenden Tag in der Welt der Forschung. Nach einer Führung durch das DLR-Institut für Raumfahrtsysteme, bei der die Teilnehmerinnen auch Einblicke in verschiedene Labore erhielten, hatten sie im DLR_School_Lab die Gelegenheit, eigene Experimente durchzuführen. Sie programmierten Roboter und besichtigten mithilfe einer VR-Brille virtuell die Internationale Raumstation.

Hightech zum Tragen: grenzenlos kreativ

Brüllende Taschen und leuchtende Rucksäcke … Im Workshop des DLR_School_Lab TU Dresden konnten zehn Schülerinnen eigene Ideen für sogenannte „Wearables“ entwickeln und solche tragbaren Accessoires selbst entwerfen und fertigen. Ob leuchtende Muster, blinkende und akustische Signale oder Regenbogen-Effekte – der Kreativität waren bei diesen Hightech-Arbeiten keine Grenzen gesetzt. Dabei lernten die Mädchen den Umgang mit Sensoren, Aktoren und Microcontrollern – und sie erfuhren, in welchen Berufsfeldern diese Techniken Anwendung finden. Das Angebot war ein Gemeinschaftsprojekt des Schülerlabors mit CrossMedia Tour e.V.

Von der Werkstatt bis zum Windkanal

Im Standort Göttingen sammelten 42 Schülerinnen an ganz unterschiedlichen Arbeitsplätzen vielfältige Einblicke in die Berufswelt des DLR. Von handwerklichen Arbeiten in der Ausbildungswerkstatt über Berechnungen und Simulationen am Computer bis hin zu Lärm- und Windkanalmessungen oder Versuchen an Flugzeugturbinen war alles dabei. Auch die Besichtigung der großen Forschungsanlagen weckte Begeisterung.

Speed-Dating, KI und Spacewalks

Beim Speed-Dating mit Mitarbeiterinnen konnten sich die Schülerinnen in Zweier- bis Vierer-Gruppen über die Einstiegsmöglichkeiten und den Arbeitsalltag informieren, aber auch persönliche Erfahrungen und Erlebnisse abfragen. Und danach ging es mit einem bunten Potpourri aus dem Angebot des DLR_School_Labs weiter: Die Mädchen steuerten kleine Mars-Rover, unternahmen mit VR-Brille einen Spacewalk und lernten Technologien wie den 3D-Druck und das Thema Künstliche Intelligenz (KI) näher kennen. Logisch, dass das Feedback der 15 Mädchen bei diesem Programm geradezu überwältigend positiv war und sich einige von ihnen gleich für ein Praktikum bewarben.

Ausflug zu einer künstlichen Mondlandschaft

In Köln hatten 60 Mädchen die Gelegenheit, das European Astronaut Centre der ESA sowie die Luna Analog Facility zu besichtigen – eine nachgebildete Mondlandschaft, die dem Training für künftige Landungen dient. Daneben wurden ausgewählte DLR-Institute und -Einrichtungen besucht, wobei auch die Abteilungen für Unternehmenskommunikation und Fotomedien sowie die Rechtsabteilung über die entsprechenden Berufsbilder Auskunft gaben. Und nicht zuletzt konnten die Mädchen natürlich im DLR_School_Lab selbst experimentieren.

Traumberufe in der Forschung

In Neustrelitz waren 18 Teilnehmerinnen zu Gast. Unter dem Motto „Arbeiten in einer Forschungseinrichtung – ein Traumberuf?!“ ging es dabei um die Ausbildung und Tätigkeitfelder im DLR insgesamt und auch speziell in diesem Standort. Die anwesenden Mitarbeiterinnen beantworteten Fragen der jungen Gäste, bevor im DLR_School_Lab in kleinen Gruppen experimentiert wurde und es am Ende großen Applaus gab.

Jede Menge Zukunft – und eine besondere Begegnung

Im DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen drehte sich alles um Technik, Forschung und die Begeisterung fürs Mitgestalten der Welt von morgen. Hier konnten 28 Schülerinnen Roboter programmieren, Satellitendaten auswerten, im Flugsimulator abheben und eine Rover-Mission auf dem Mars simulieren. Und wie in Braunschweig gab es auch hier ein Quiz zur Mission der ersten deutschen Astronautin Rabea Rogge. Außerdem kam es bei der Führung durch die Institute und Einrichtungen dann noch zu einer Begegnung der ganz besonderen Art: nämlich zum Treffen mit einem echten Roboter!

Gruppenfoto mit Roboter
Eines der vielen Highlights in Oberpfaffenhofen war die Führung ins Zentrum für Robotik und Mechatronik Zentrum.

Spannende Experimente und Einblicke in den Schiffsbau

Von den 180 Schülerinnen, die an diesem Tag die TU Hamburg besuchten, nahmen 23 Mädchen am Programm des dortigen DLR_School_Lab teil. Nach einer Begrüßung im Audimax der Hochschule und einer Führung über den Campus experimentierten sie hier in Kleingruppen. Außerdem zeigte eine Kollegin ihren eigenen Arbeitsplatz im Labor des Instituts für Konstruktion und Festigkeit von Schiffen.

Quantentechnologien und eigene Batterien

Am DLR-Standort Ulm wurden 20 Schülerinnen einen Tag lang zu Wissenschaftlerinnen, Informatikerinnen und Physikerinnen. Sie beschäftigten sich dabei mit Quantentechnologien, KI und Batterie-Technik. So bedruckten sie im Institut für Quantentechnologien Stoffbeutel – und zwar in einem Hightech-Verfahren analog zur Platinen-Herstellung. In einem optischen Labor zeigten die DLR-Mitarbeitenden, wie neuartige Quantensensoren entwickelt werden. Und mit Wissenschaftlerinnen des Instituts für Technische Thermodynamik bauten die Schülerinnen ihre eigene Batterie. Am Institut für KI-Sicherheit tauchten die Mädchen schließlich mit VR-Brillen in virtuelle Welten ein und lernten spielerisch klassische und Quanten-KI kennen.

Von Taschenwärmern bis zu erneuerbaren Energien

Beim DLR in Stuttgart durften 50 Schülerinnen ihr handwerkliches Geschick beweisen: sowohl am Fallturm als auch im Batterielabor sowie in den Lehrwerkstätten für Feinwerkmechanik. Die Mädchen entdeckten, was Taschenwärmer und Speicher für erneuerbare Energien gemeinsam haben. Außerdem bauten sie einen Ventilator, der mit Solarkraft angetrieben wurde, und tauchten via VR-Brille in die Welt der Mobilität von morgen ein. Und sie erfuhren, wie Raumkapseln beim Wiedereintritt die in die Erdatmosphäre vor den hohen Temperaturen geschützt werden. Besonderes Interesse löste auch die Forschung an klimaneutralen Kraftstoffen aus. 

Fast wie im echten Kontrollzentrum

Im DLR_School_Lab TU Darmstadt nahmen 21 Schülerinnen in einem nachgebauten Kontrollzentrum Platz. Dabei wurde – ganz ähnlich wie im benachbarten European Space Operations Centre (ESOC) der ESA – der Flug eines Satelliten bis zum „Parken“ in der Umlaufbahn durchgespielt. Aber auch ganz andere Fragen wurden im Laufe es Tages behandelt: Was sind wichtige Vitalparameter und wie werden diese überwacht? Wie können wir auf den Klimawandel reagieren? Und wie werden die Roboter-Fahrzeuge auf dem Mars gesteuert?

Unsichtbares sichtbar machen
Mit einer Wärmebildkamera schaut man durch eine eigentlich undurchsichtige Folie hindurch.
Credit:

TU Dortmund, Rückheim

Hat es beim Urknall geknallt?

Das DLR_School_Lab TU Dortmund hatte einen dreistündigen Workshop „Was hat der Weltraum mit dem Alltag zu tun?“ angeboten. 17 Mädchen konnten bei den Experimenten natürlich selbst Hand anlegen und den Umgang mit wissenschaftlichen Instrumenten kennenlernen. Sie gingen z. B. den Fragen nach, ob es beim Urknall tatsächlich geknallt hat, welches Material für den Bau eines Raumschiffes am besten geeignet ist oder wie man mit Hilfe von Infrarotstrahlung Unsichtbares sichtbar machen kann.

Pizza nach dem Ausflug zum Mars

Im DLR_School_Lab der Universität Augsburg erlebten 17 Mädchen einen abwechslungsreichen Girls’Day. Im Mittelpunkt stand dabei ein Ausflug zum Mars: Denn es ging darum, einen Miniatur-Rover so zu programmieren, dass er autonom durch eine simulierte Marslandschaft navigieren konnte. Der spannende Tag endete mit einer Campus-Tour und einem gemeinsamen Pizza-Essen.

„Meet Your Role Model“

Das DLR_School_Lab an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in Cottbus stand unter dem Motto „Meet Your Role Model“. Elf Schülerinnen trafen hier vier Mitarbeiterinnen, die Führungspositionen im technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich innehaben. Die weiblichen Führungskräfte stellten dabei ihren Lebensweg und ihr derzeitiges Arbeitsfeld dar. Im Anschluss konnten die Schülerinnen Fragen an die Vorbilder richten. Auch auf die Möglichkeiten, Familie und Beruf in Einklang zu bringen, wurde im Rahmen dieses Dialogs eingegangen.

Die Welt der Robotik

Im DLR_School_Lab RWTH Aachen haben acht Schülerinnen in kleiner Runde die Welt der Robotik kennengelernt. Die Mädchen haben dabei ihre eigenen Roboter gebaut, programmiert und verschiedene Einsatzmöglichkeiten diskutiert. In einer anschließenden Führung durch die Maschinenhalle des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) konnten sie sehen, wie Industrieroboter künftig für den Bau von Windrädern eingesetzt werden sollen und autonom durch Produktionshallen navigieren. Außerdem berichtete eine Studentin aus dem Alltag an der Uni und beantwortete gerne alle Fragen der Teilnehmerinnen.