Ein Monat im Zeichen der MINT-Talentförderung
Im DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen stand der Monat Mai ganz im Zeichen der MINT-Talentförderung:
Bei unserer Lehrerfortbildung „Die schlauesten Köpfe gegen den Klimawandel“ erhielten Lehrkräfte aus ganz Deutschland Einblicke in die Klimaforschung am DLR-Standort Oberpfaffenhofen und das spannende Thema Talentförderung in Theorie und Praxis.
Unser Schülerforschungsprojekt mit dem baden-württembergischen Hector Seminar für Hochbegabte hatte das Thema „kritische Flugzustände“. Dazu gingen zuerst nur die Smartphones der Jugendlichen in Modellflugzeugen des Modellflugclubs Seefeld-Hochstadt in die Luft. Anschließend waren dann die Schülerinnen und Schüler selbst am Start und nahmen Platz in Flugzeugen der Flugsportgruppe im DLR Oberpfaffenhofen.
Ihre Ergebnisse aus dem Schülerinnenprojekt „She Space International 2021/22“ präsentierten die Teilnehmerinnen der deutschen Gruppe auf dem Living Planet Symposium in Bonn, auf dem das DLR_School_Lab auch mit einem Stand für Jugendliche vertreten war.
Lehrerfortbildung „Die schlauesten Köpfe gegen den Klimawandel“
Gemeinsam mit dem Verein zur MINT-Talentförderung und seinem bundesweiten plus-MINT Programm zur Förderung von Talenten in den Naturwissenschaften und der bayerischen Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung führte das DLR_School_Lab eine zweitägige Lehrerfortbildung zu den Themen Klimawandel und Talentförderung durch. Am ersten Tag der Veranstaltung gaben Wissenschaftler des DLR Einblicke in ihre Forschungsarbeit und brachten die Lehrkräfte auf den aktuellen Forschungsstand. Darüber hinaus hatten die Teilnehmenden Gelegenheit zum Thema passende Experimente des DLR_School_Lab durchzuführen und bei Führungen den DLR-Standort zu erkunden. Am zweiten Tag setzten sich die 30 Lehrkräfte aus ganz Deutschland dann mit dem anspruchsvollen Thema Talentförderung auseinander. Nach Expertenvorträgen zur Theorie und Praxis der Begabtenförderung schlüpften die Teilnehmenden wieder in die Rolle ihrer Schülerinnen und Schüler und erlebten die Faszination, die von Experimenten des Schülerlabors auch für besonders MINT-talentierte Jugendliche ausgeht. Als besonderes Lob galt uns im sehr positiven und konstruktiven Abschlussfeedback dann auch, dass sich viele der Lehrkräfte gerne noch mehr Zeit zum Experimentieren gewünscht hätten. Wir freuen uns also auf ein Wiedersehen!
Schülerforschungsprojekt „Kritische Flugzustände“
Der Flug mit einem Flugzeug gilt als sehr sichere Möglichkeit, um schnell ein weit entferntes Ziel zu erreichen. Allerdings gibt es – wie bei anderen Verkehrsmitteln auch – bestimmte Zustände, die unter Umständen gefährlich werden können. Beim Auto ist das zum Beispiel überhöhte Geschwindigkeit. Bei Flugzeugen kann aber auch das Gegenteil, also ein zu langsamer Flug, gefährlich werden, da dann ein gefürchteter Strömungsabriss droht. In ihrem Schülerforschungsprojekt untersuchten die 15 Schülerinnen und Schüler des baden-württembergischen Hector Seminars genau solche Flugzustände. Unterstützung erhielten die Jugendlichen dabei vom Team des DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen, Mitgliedern des Modellflugclubs Seefeld-Hochstadt und Piloten der Flugsportgruppe im DLR Oberpfaffenhofen. An Bord eines Modelljets führten die MINT-Talente Messungen mit ihren eigenen Smartphones durch. Da das beeindruckende Flugzeug mit Norbert Hussung von einem der besten Modelljetpiloten Deutschlands gesteuert wurde, konnten damit Manöver untersucht werden, die bei einem Flug in einem Passagierflugzeug mit Sicherheit nicht möglich gewesen wären. Anderntags konnten die Schülerinnen und Schüler dann im Flugsimulator des DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen auf sichere Art und Weise nachempfinden, wie sich ein Strömungsabriss im Cockpit anfühlt. So gerüstet ging es dann als Highlight der drei Tage mit Flugzeugen der Flugsportgruppe im DLR Oberpfaffenhofen wirklich in die Luft. Die bei allen Flügen gesammelten Daten werden nun von den Jugendlichen ausgewertet und die Ergebnisse am 9. Juli 2022 präsentiert. Wir sind gespannt!
DLR_School_Lab am Living Planet Symposium in Bonn
Das Living Planet Symposium der Europäischen Raumfahrtagentur ESA fand 2022 in Bonn statt. Mit 4.700 Teilnehmenden handelt es sich hierbei um eine der weltweilt größten wissenschaftlichen Fachtagungen zu Themen der satellitengestützten Erdbeobachtung. Co-Gastgeber der diesjährigen Tagung war das DLR. Auch für Schülerinnen und Schüler gab es dabei Angebote. So konnten die Jugendlichen am Gemeinschaftsstand der DLR Raumfahrtagentur und des DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen unter anderem das neue Experiment zur Hyperspektral-Satellitenmission EnMAP erleben. Welchen hohen Stellenwert das Thema Bildung und Nachwuchsförderung unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat, zeigte die große positive Resonanz auf die überaus gut besuchte Vortragssession Space-Education for tomorrow – from school to lifelong learning. Hier wurden Fragen zu Bildungsthemen im Zusammenhang mit Satellitenfernerkundung besprochen – unter anderem auch die leider nach wie vor feststellbaren problematischen Geschlechterunterschiede in Raumfahrtberufen. Wie man hier aktiv gegensteuern kann, zeigt das Projekt She Space International, das vom DLR_School_Lab und der israelischen Ben Gurion Universität gemeinsam mit vielen internationalen Partnern durchgeführt wird. Die Teilnehmerinnen des Teams Germany präsentierten ihr Projekt in der Vortragssession als positives Best-Practice-Beispiel dafür, wie die Förderung von Mädchen bzw. jungen Frauen im Weltraumbereich gelingen kann, und ernteten dafür zu Recht tosenden Applaus.
Allen Unterstützerinnen und Unterstützern dieser Aktivitäten zur Förderung von MINT-Talenten sei für ihren großen Einsatz gedankt!